Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine vor.
ARCHIV - Das Kernkraftwerk Saporischschja. Foto: Kateryna Klochko/AP
ARCHIV - Das Kernkraftwerk Saporischschja. Foto: Kateryna Klochko/AP - sda - Keystone/AP/Kateryna Klochko

Das Wichtigste in Kürze

  • Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig einen geplanten Anschlag auf ein AKW vor.
  • Die Ukraine berichtet von angeblichen Sprengkörpern auf dem Dach des AKW Saporischschja.
  • Die Russen behaupten, die Ukraine wolle in der Nacht mit Drohnen und Raketen angreifen.
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Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine vor. Bereits in der Nacht zum Mittwoch würden die ukrainischen Streitkräfte versuchen, das AKW mit Raketen und Drohnen anzugreifen. Das behauptete Renat Kartschaa, Berater des Chefs der russischen Atomenergiebehörde, Rosenergoatom, am Dienstag im Staatsfernsehen. Der ukrainische Generalstab wiederum schrieb in seinem täglichen Lagebericht über angebliche Sprengkörper auf dem Dach des AKW.

Ukraine-Krieg
Saporischschja ist das grösste AKW Europas. Seit März 2022 wird es von den Russen kontrolliert. (Archivbild) - AFP

Die Sprengsätze seien an den Dächern des dritten und vierten Reaktorblocks angebracht, sollen die Reaktoren selbst aber wohl nicht beschädigen. So heisst es im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs. Die Ukraine werde nicht gegen die Normen des Völkerrechts verstossen, betonte die Militärführung in Kiew zugleich.

Genau das wirft Kartschaa den Ukrainern vor. Demnach soll nicht nur das AKW beschossen werden, sondern auch zeitgleich auch eine mit Atomabfällen bestückte Bombe abgeworfen werden. Beweise für die Anschuldigung brachte der hochrangige Moskauer Beamte nicht vor.

Internationale Sorge vor Atomkatastrophe

Russische Truppen halten das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine seit März 2022 besetzt. Die Nuklearanlage ist während der Gefechte mehrfach unter Beschuss geraten, was international die Sorge vor einer Atomkatastrophe weckte. Aus Sicherheitsgründen wurde die Anlage inzwischen heruntergefahren. Eine Beobachtermission der Internationalen Atomenergiebehörde ist vor Ort.

Beide Kriegsparteien werfen sich wiederholt geplante Provokationen rund um das Kraftwerk vor. Zuletzt haben sich diese Anschuldigungen stetig verschärft.

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