Münster DE: Todesfahrer Jens R. wollte schon einmal Suizid begehen

Simon Binz
Simon Binz

Deutschland,

Was hat den deutschen Amokfahrer Jens R. dazu verleitet seinen VW Bus in eine Menschenmenge in Münster (DE) zu fahren? Diese Frage stellen sich zurzeit die Behörden – Deutsche Medien stellen Vermutungen auf.

Bei der Todesfahrt von Münster starben zwei Menschen – mehrere wurden teils schwer verletzt.
Bei der Todesfahrt von Münster starben zwei Menschen – mehrere wurden teils schwer verletzt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jens R. ist der Amokfahrer von Münster (DE) und hat am Samstag zwei Menschen getötet, bevor er sich selbst richtete.
  • Laut verschiedenen Medienberichten hatte der 48-Jährige mit psychischen Problemen zu kämpfen
  • Sein Motiv ist zurzeit unklar, es sieht aber danach aus, als ob der Deutsche einen Suizid geplant hatte.

Verschiedene Deutsche Medien haben den Todesfahrer von Münster (DE) identifiziert: Er heisst Jens R., ist 48 Jahre alt, Deutscher und war schon mehrere Male psychisch auffällig. Der Polizei ist der Mann der am Samstag in Münster mit seinem VW Bus in die Menge fuhr und dabei zwei Menschen tötete, als Kleinkrimineller bekannt.

Gemäss dem «Spiegel» stammt Jens R. aus dem Sauerland, in Münster lebte er zuletzt eher zurückgezogen. Nachbarn bezeichnen ihn als merkwürdigen Charakter. Er habe häufig Streit gesucht. Jens R. war nach Erkenntnissen der Ermittler selbständiger Industriedesigner und wohnte nur wenige Kilometer vom Tatort entfernt.

Terorranschlag wird ausgeschlossen

Wie der «Spiegel» weiter schreibt, war Jens R. den Behörden nicht als Extremist bekannt und pflegte auch keine entsprechenden Kontakte. Einen terroristischen Anschlag wird deshalb ausgeschlossen.

Die Rede ist jedoch davon, dass er mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte und bereits einmal einen Suizidversuch unternahm. Die Polizei fand bei der Durchsuchung der Wohnung des Amokfahrers nur eine Dekorationswaffe und Feuerwerkskörper.

Konakte in die Rechte Szene

Die deutsche Boulevard-Zeitung «Bild» berichtet, dass Jens R. Kontakte in die rechtsextreme Szene gehabt habe. Die Ermittler würden deshalb prüfen, ob es sich um einen sogenannten «erweiterten Suizid» handle oder einen rechten Terrorakt.

Der Todesfahrer soll sich am 29. März in einer Mail von seinen Bekannten verabschiedet haben. Dies berichten die «Westfälischen Nachrichten». Unter Berufung auf Polizeikreise berichtet die «Welt» zu einem möglichen Motiv, Jens R. habe «in der Vergangenheit schon einmal geäussert, Suizid zu begehen. Dieser sollte spektakulär sein.»

Opfer identifiziert

Die Polizei hat inzwischen die beiden Todesopfer der Amokfahrt identifiziert. Staatsanwaltschaft und Polizei Münster teilten am Sonntag in einer gemeinsamen Presseerklärung mit, es handele sich um eine Frau aus dem Kreis Lüneburg und einen Mann aus dem Kreis Borken.

Zudem bestätigten die Behörden, dass sich Jens R., der Fahrer des silbergrauen Campingbusses nach der Tat im Wagen erschoss. Neben den beiden Toten zählte die Polizei mehr als 20 zum Teil schwer verletzte Opfer. Einige seien in Lebensgefahr. Nach Angaben der Polizei hat sich der Zustand dieser Opfer über Nacht nicht verändert. Es gebe keine weiteren Todesfälle, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntagmorgen. Wie viele der insgesamt mehr als 20 Opfer in Lebensgefahr schweben, sagt die Polizei weiterhin nicht.

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