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Mutter spricht über Greta Thunbergs bewegte Kindheit

Milena Zürcher
Milena Zürcher

Schweden,

Greta Thunberg wurde von einem fast stummen Mädchen zur lautesten Stimme in der Klimabewegung. Ihre Mutter erzählt nun, wie das Leben ihrer Tochter vorher war.

Greta Thunberg
Greta Thunberg bei einer Rede. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Malena Ernman erzählt in einem Buch über Greta Thunbergs Leben vor der Klimabewegung.
  • Bei Greta wurde Autismus diagnostiziert und sie litt an einer Essstörung.
  • Mit dem Kampf gegen den Klimawandel habe sich die 17-Jährige verändert.

Greta Thunberg verwandelte sich von einer fast stummen 11-Jährigen zur weltweit lautesten Stimme in der Klimakrise. Ihre Mutter, Malena Ernman, berichtet nun erstmals über den Kampf ihrer Tochter mit Autismus und einer Essstörung.

«Sie verschwand langsam in einer Art Dunkelheit. Sie hörte auf, Klavier zu spielen, zu lachen, zu sprechen. Und sie hörte auf zu essen», schreibt die schwedische Opernsängerin in einem neuen, noch unveröffentlichten Buch der Familie Thunberg. Erste Auszüge von «Our House is on Fire: Scenes of a Family and a Planet in Crisis» liegen der britischen Zeitung «The Observer» vor.

klimademonstration greta thunberg
Klimaaktivistin Greta Thunberg an einer Demonstration der «Fridays for Future»-Bewegung in Hamburg (D). - keystone

Ernman und ihr Ehemann Svante kämpften mit dem Schweigen ihrer Tochter. Die «Fridays for Future»-Gründerin weigerte sich, etwas anderes als winzige Mengen Reis, Avocado und Gnocchi zu essen. Als Folge verlor sie in zwei Monaten 10 Kilo und stand kurz vor der Einlieferung ins Spital. Sie ging nicht mehr zur Schule.

Ausserdem wurde die heute 17-Jährige von Psychiatern untersucht. Sie stellten einen «hochfunktionellen» Autismus fest, den Ernman als Asperger beschreibt. Zudem wurde eine Zwangsstörung diagnostiziert.

«Greta sah, was der Rest von uns nicht sehen wollte»

Die junge Schwedin nimmt ihre Umwelt anders wahr als ihre Mitmenschen. Als die Klasse einen Film über die Plastik-Verschmutzung der Ozeane schaut, wird Greta die Klimakrise bewusst. Auch ihre Mitschüler sind betroffen. Trotzdem schwärmen sie weiter von Flugreisen nach New York und Shoppingmöglichkeiten in Barcelona.

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Greta Thunberg hat Asperger, hochfunktionalen Autismus und leidet unter Zwangsstörungen. - dpa

Gretas Leben hingegen, geht danach nicht weiter wie zuvor. «Greta kann nichts von all dem vereinbaren, was sie gesehen hat», schreibt ihre Mutter. «Sie hat gesehen, was der Rest von uns nicht sehen wollte. Es war, als ob sie unsere CO2-Emissionen mit blossem Auge sehen konnte.»

Im Sommer 2018 begann die junge Schwedin mit ihrem ersten Schulstreik. Mit der Zeit gesellten sich auch andere Aktivisten zu ihr. Doch Svante Thunberg hatte sich erst gegen ihre stärker werdende Passion gesträubt. Er merkte jedoch, dass die Begegnungen mit anderen Aktivisten eine unerwartete Wirkung auf seine Tochter hatten.

Greta Thunberg
Greta mit ihrem Vater Svante an einer Konferenz in Polen. - Keystone

Am dritten Tag bot ihr ein Greenpeace-Aktivist vegane Thai-Nudeln an. «Sie nimmt einen kleinen Bissen, dann noch einen. Niemand reagiert darauf, was passiert», schreibt ihr Vater. «Greta isst weiter, nicht nur einen Bissen, sondern fast die ganze Portion»,

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