Nach Amsterdamer Attacken: Noch vier Menschen in Haft
Nach den Angriffen propalästinensischer Randalierer auf israelische Fussballfans in Amsterdam sind noch vier Menschen in Haft, darunter zwei Minderjährige. Bisher sei aber noch niemand wegen Gewalt gegen Israelis festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es werde im Laufe der nächsten Tage aber mit weiteren Festnahmen gerechnet, auch von Verdächtigen, die Israelis angegriffen haben sollen.
Spezialisten der Polizei versuchen, Verdächtige auf Videos und Fotos zu identifizieren. Insgesamt waren am Donnerstag rund um das Fussballspiel von Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv 62 Menschen festgenommen worden. Ein 26 Jahre alter Mann wurde noch am Freitag in Haft genommen.
Ihnen wird den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge unter anderem Störung der öffentlichen Ordnung vorgeworfen.
Gezielte Attacken auf Israel-Fans
Nach Angaben der Behörden handelte es sich um gezielte Angriffe auf die israelischen Fans. Im Internet soll dazu in verschiedenen Foren aufgerufen worden sein.
Die Angriffe auf die Israelis hatten international Entsetzen und Empörung ausgelöst. Bei den Attacken waren nach Behördenangaben 20 bis 30 Menschen verletzt worden, die meisten leicht.
Videos zeigen auch Gewalt von Israelis. Die Polizei wies darauf hin, dass auch Fans des israelischen Klubs randaliert und provoziert hätten.
Provokationen und Randalierer auf beiden Seiten
Bereits am Mittwoch und vor dem Spiel am Donnerstag hatte es Zusammenstösse gegeben. Maccabi-Fans hätten palästinensische Flaggen verbrannt sowie beleidigende Parolen gerufen. Sie hätten den Tod von Kindern im Gazastreifen verhöhnt.
Das sei allerdings in keinerlei Hinsicht eine Entschuldigung für die antisemitischen Attacken, betonte Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema.
Es gibt auch Videos, auf denen Gewalttaten von israelischen Fans zu sehen sind. Eine Amsterdamer Fotografin hatte gefilmt, wie eine Gruppe von etwa 150 Maccabi-Fans Menschen angegriffen hatte. Diese Bilder waren von verschiedenen internationalen Medien gezeigt worden – zunächst fälschlicherweise als Beweise für Gewalt gegen Israelis.