Dax kaum verändert - Anleger verdauen Ölpreis-Schock

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Deutschland,

Der Ölpreis-Schock nach dem Angriff auf eine Ölraffinerie in Saudi-Arabien zum Wochenstart hat am deutschen Aktienmarkt kaum noch Spuren hinterlassen.

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch wenn der grosse Crash nach den Drohnenangriffen auf das Herz der Ölindustrie ausgeblieben sei, seien die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten noch lange nicht aus den Köpfen der Anleger verschwunden, warnte gleichwohl Milan Cutkovic, Analyst beim Handelshaus Axitrader.

Der Leitindex Dax schloss am Dienstag lediglich 0,06 Prozent tiefer bei 12.372,61 Punkten. Der MDax der mittelgrossen Börsenwerte bewegte sich mit einem Minus von 0,07 Prozent auf 25.958,01 Punkte letztlich ebenfalls kaum vom Fleck.

Auch wenn der grosse Crash nach den Drohnenangriffen auf das Herz der Ölindustrie ausgeblieben sei, seien die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten noch lange nicht aus den Köpfen der Anleger verschwunden, warnte gleichwohl Milan Cutkovic, Analyst beim Handelshaus Axitrader. Beruhigend wirkte derweil laut Marktbeobachtern, dass US-Präsident Donald Trump derzeit keinen Militärschlag gegen den Iran erwägt. Die Vereinigten Staaten vermuten in der Islamischen Republik den Drahtzieher hinter der Tat.

Die Blicke der Anleger richten sich nun auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) an diesem Mittwoch. Es wird damit gerechnet, dass die Fed zum zweiten Mal in diesem Jahr die Zinsen senken wird. Spannend bleibt die Frage, ob beziehungsweise wie oft die Währungshüter in den nächsten Monaten die Zinsen weiter senken werden. In der vergangenen Woche hatte bereits die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik mit einem ganzen Bündel an Massnahmen weiter gelockert und so den Aktienmarkt zusätzlich angeschoben.

Im Dax standen Automobilwerte unter Druck. Die Verluste reichten von 0,9 Prozent bei BMW über 1,1 Prozent für Volkswagen (VW) bis zu 1,7 Prozent bei Daimler. Händler verwiesen zur Begründung für die Branchenschwäche auf belastende Vorgaben vom chinesischen Automobilsektor.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten unter Auflagen grünes Licht für die Strommarktfusion zwischen der Noch-RWE-Tochter Innogy und Eon gegeben. Der Zusammenschluss führe nicht zu weniger Auswahl und höheren Preisen, hiess es. RWE gewannen 1,7 Prozent. Eon legten um 0,2 Prozent zu. Die Anteile des Immobilienkonzerns Vonovia belegten mit einem Plus von 2,6 Prozent den ersten Platz im Dax.

Am MDax-Ende wurden die Papiere des Online-Modehändlers Zalando von einer Aktienplatzierung eines Grossaktionärs belastet und sackten um fast 10 Prozent ab. Zudem strich die Privatbank Hauck & Aufhäuser ihre Kaufempfehlung für die Papiere. Analyst Christian Salis sieht den Höhepunkt guter Nachrichten mittlerweile erreicht. Ab dem vierten Quartal dürften die Vergleichswerte aus dem Vorjahr auch schwerer zu toppen sein.

Im Nebenwerte-Index SDax schoben positive Nachrichten die Aktien von Immobilienkonzernen an. Instone Real Estate hatte die Prognose für das laufende Jahr deutlich angehoben. Die Papiere zogen an der Index-Spitze um 5,7 Prozent an. Ado Properties gewannen nach einer Bestätigung von Gesprächen über einen möglichen Verkauf von Immobilien 5,5 Prozent. Und Dic Asset profitierten mit 1,8 Prozent von einer positiven Analysteneinschätzung.

Der EuroStoxx 50 ging 0,08 Prozent höher bei 3521,26 Punkten aus dem Handel. In Paris schloss der Leitindex Cac 40 etwas deutlicher im Plus, während der Londoner FTSE 100 nahezu auf der Stelle trat. In New York stand der Dow Jones Industrial zuletzt 0,1 Prozent im Minus.

Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei minus 0,48 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 145,61 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,01 Prozent auf 172,85 Zähler nach. Der Euro legt zu und notierte zuletzt bei 1,1065 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1026 (Montag: 1,1031) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9070 (0,9065) Euro.

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