Nach scharfer Kritik: niederländischer König bricht Urlaub ab

Keystone-SDA
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Niederlande,

Trotz der anhaltenden Corona-Krise hat die niederländische Königsfamilie eine Urlaubsreise unternommen. Nach scharfer Kritik wurde diese nun abgebrochen.

Willem-Alexander Maxima
Königin Maxima und König Willem-Alexander. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In den Niederlanden steigen die Corona-Fallzahlen dramatisch.
  • Die niederländische Königsfamilie war trotzdem in die Ferien gereist.
  • Nach scharfer Kritik von allen Seiten wurde die Reise abgebrochen.

Nach harscher Kritik hat die niederländische Königsfamilie eine trotz der Corona-Krise unternommene Urlaubsreise nach Griechenland abgebrochen. «Wir sehen die Reaktionen von Menschen auf Berichte in den Medien. Und die sind heftig und sie berühren uns», hiess es in einer am späten Freitagabend veröffentlichten Mitteilung des Königshauses. «Wir wollen keinerlei Zweifel daran bestehen lassen: Um Covid-19 zu besiegen, ist es notwendig, dass die Richtlinien befolgt werden.»

Kritik von allen Seiten

Zuvor hatten Oppositions- wie Regierungsparteien Kritik an der Flugreise der Königsfamilie zu deren Ferienhaus auf der Halbinsel Peloponnes geübt. Angesichts seiner Vorbildfunktion hätte der König dem Aufruf der Regierung Folge leisten sollen, möglichst «in der eigenen Umgebung» zu bleiben. Dies erklärte Joost Sneller von der Regierungspartei D66. Die Reise der königlichen Familie sei «unvernünftig und unbegreiflich».

Niederländische Königsfamilie
König Willem-Alexander der Niederlande (M), seine Frau Königin Maxima (2.v.r) sowie die gemeinsamen Töchter Prinzessin Ariane (l), Prinzessin Catharina-Amalia (2.v.l) und Prinzessin Alexia ( - dpa

Ähnlich äusserten sich Abgeordnete anderer Parteien. Zugleich wurde eine Erklärung von Ministerpräsident Mark Rutte gefordert. Der Regierungschef liess daraufhin später am Abend wissen, er sei über die Urlaubspläne des Königs informiert gewesen. Dies berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP.

In den Niederlanden sind gerade verschärfte Corona-Schutzmassnahmen verfügt worden. Unter anderem müssen Kneipen und Restaurants für vier Wochen schliessen. Am Freitag meldeten die Behörden, seit Donnerstagmorgen seien fast 8000 neue Corona-Infektionen registriert worden; das sei ein neuer «Tagesrekord».

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