Coronavirus: Darum befinden sich die Niederlanden im Teil-Lockdown
Das Wichtigste in Kürze
- Die Niederlanden verzeichneten am Dienstag 7453 neue Corona-Infektionen.
- Die Regierung reagiert auf den Aufwärtstrend und setzt Den Haag in einen Teil-Lockdown.
- Nicht nur die neuen Fälle, auch die Anzahl der Hospitalisierungen ist besorgniserregend.
Die Lage in den Niederlanden ist ernst: Das Land verzeichnete in der letzten Woche fast 44'000 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Dies entspricht 60 Prozent mehr als in der Woche zuvor.
Die Regierung reagierte auf die steigenden Fallzahlen und verordnete drastische Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. Der Ministerpräsident Mark Rutte kündigte am Dienstag in Den Haag einen Teil-Lockdown an.
Schliessung von Restaurants und Cafés
Ab heute Abend 20 Uhr werden alle Restaurants und Cafés geschlossen, der Verkauf von Alkohol ab 20 Uhr verboten. Es gelten Beschränkungen von vier Personen im Privaten und Maskenpflicht. Die Massnahmen gelten zunächst für zwei Wochen.
Wenn man sich die Grafik der Johns Hopkins University anschaut, fällt ein Peak von diesem Monat ins Auge: Am 6. Oktober registrierte das Institut für Gesundheit und Umwelt (RIVM) 9155 neue Fälle. Das ist die Rekordzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus an einem Tag – seit Beginn der Pandemie.
Gestern meldeten die Niederlanden 7453 Infektionen, das sind 550 mehr Fälle als am Vortag. Ausserdem starben 35 Menschen an den Folgen des Virus. Insgesamt gibt es 194'591 bestätigte Fälle und 6689 Tote.
Anzahl der wegen Coronavirus belegten Spitalbetten steigt
Aktuell sind 1133 Krankenhausbetten (ohne IC-Betten) von Covid19-Patienten besetzt, gestern wurden 134 Personen hospitalisiert. Die Zahl der Einweisungen entnimmt man den Daten der NICE (Nationale Intensive Care Evaluatie) Foundation.
Allgemein ist der Trend der Belegung der Spitalbetten steigend. So waren am 9. September nur 122 Betten belegt, wie das nationale Koordinationszentrum für die Verbreitung von Patienteninformationen (LCPS) schreibt.
Im Vergleich dazu wurden gemäss dem BAG am Dienstag in der Schweiz 39 Personen ins Spital eingewiesen. Das sind etwa 3,4 Mal weniger Personen als in den Niederlanden.
Obwohl sich die Fälle in der Schweiz in den letzten zwei Wochen verdoppelten, ist die Hospitalisierungszahl noch nicht besorgniserregend.