Nach US-Ausgabenstopp: UN-Agentur bangt um Mädchen und Frauen

Keystone-SDA
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Genève,

Der UNFPA sorgt sich nach dem US-Ausgabenstopp um Millionen Frauen und Kinder.

Trump will einen Staatsfonds wie den saudischen.
Die neue US-Regierung unter Donald Trump hat ein Ausgabenstopp verhängt. (Archivbild) - Evan Vucci/AP/dpa

Nach dem US-Ausgabenstopp für Entwicklungshilfe ist der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) um das Wohlergehen von Millionen Frauen und Kindern weltweit besorgt.

In der Asien-Pazifik-Region seien Gesundheitsprogramme im Umfang von mehr als 70 Millionen US-Dollar suspendiert worden, die die US-Regierung unter Präsident Donald Trumps Vorgänger Joe Biden bereits zur Verfügung gestellt hatte. Dies berichtete der UNFPA-Direktor für die Region, Pio Smith, in Genf.

Wenn die US-Gelder nicht mehr kommen, dürften allein in Afghanistan in den nächsten vier Jahren zusätzlich 1200 Frauen bei Komplikationen in Schwangerschaft oder Geburt sterben, sagte Smith. Es werde zudem zusätzlich gut 100'000 ungeplante Schwangerschaften geben.

Unterstützung in mehr als 100 Ländern

UNFPA unterstützt Gesundheitsprogramme in mehr als 100 Ländern, die unter anderem bei der Familienplanung helfen und ungewollte Schwangerschaften verhindern sollen. UNFPA berät über Verhütung. Die Organisation fördert oder finanziert nach eigenen Angaben keine Abtreibungen.

Die neue US-Regierung hatte den Ausgabenstopp verhängt. Dies, um zu prüfen, welche Programme mit Trumps Prioritäten vereinbar sind. Welche nach der Prüfung wieder finanziert werden, ist noch unklar.

Verwirrung bei allen UN-Organisationen

Bei allen UN-Organisationen herrsche Verwirrung, was die US-Regierung genau wolle, sagte Smith. UNFPA habe aber mit sofortiger Wirkung die geplante Nutzung der US-Gelder in 16 Ländern gestoppt. Hunderte mobile Kliniken und andere Einrichtungen seien betroffen, rund 1700 Mitarbeitende verlören ihre Arbeit, sagte Smith.

Trump sagt, dass die USA überall viel zu viel bezahlen müssen. In der Tat sind die USA in vielen UN-Organisationen mit Abstand der grösste Geldgeber. Das liegt an der Wirtschaftsstärke des Landes.

Betrachtet man die Entwicklungshilfe in Bezug auf das Bruttonationaleinkommen der Länder, lagen die USA laut der Industrieländer-Organisation OECD im Jahr 2023 auf Platz 25, weit hinter den führenden Norwegen, Luxemburg, Schweden, Deutschland und Dänemark.

Kommentare

User #1195 (nicht angemeldet)

Den Typen müssen wir noch vier Jahre erdulden. Mir wird schlecht.

User #5724 (nicht angemeldet)

Warum soll Amerika schwangere Frauen in Afghanistan finanzieren?

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