Nachrichtenagenturen bauen europäischen Newsroom auf

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Deutschland,

16 Nachrichtenagenturen planen mit Unterstützung der EU-Kommission einen europäischen Newsroom in Brüssel. Mitte nächsten Jahres soll der operative Betrieb beginnen.

Die EU-Kommission fördert den Aufbau eines europäischen Newsrooms mit 1,8 Millionen Euro. Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa
Die EU-Kommission fördert den Aufbau eines europäischen Newsrooms mit 1,8 Millionen Euro. Foto: Arne Immanuel Bänsch/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Kommission fördert mit knapp 1,8 Millionen Euro den von 16 Nachrichtenagenturen geplanten Aufbau eines europäischen Newsrooms in Brüssel.

«Dieser erste gesamteuropäische Newsroom wird es Journalisten ermöglichen, gemeinsam über EU-Angelegenheiten zu berichten und den Geist der Zusammenarbeit in der Heimat zu fördern», sagte der zuständige EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Montag beim European News Media Forum in Brüssel. «Wir glauben, dass wir mit diesem neuen Schritt den europäischen Informationsraum stärken und den Zugang der Bürgerinnen und Bürger zu hochwertigen Informationen erhöhen werden.»

Die Vielfalt stärken

Die für die Stärkung von Pressefreiheit und Medienpluralismus zuständige Vize-Präsidentin Vera Jourova erklärte: «Ich bin fest davon überzeugt, dass Medien durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärker sind.» Als ein Beispiel nannte sie die Recherchen zu den «Pandora Papers» zu von Politikern und Prominenten versteckten Geldern in Steueroasen. «Ich glaube auch, dass solche Netzwerke und Solidarität die Einmischung von Staaten erschweren», ergänzte Jourova.

Nach Kommissionsangaben sollen mit dem Fördergeld unter anderem Weiterbildungsangebote in dem Newsroom und eine neue mehrsprachige Website mit ausgewählten Texten der Nachrichtenagenturen zu EU-Themen finanziert werden. Koordiniert wird das Projekt von der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Beteiligt sind zudem unter anderem die französische AFP, die italienische ANSA, die belgische Belga, die österreichische APA sowie die spanischen Agenturen EFE und Europa Press. Aus Nicht-EU-Ländern beteiligen sich Agenturen wie die albanische ATA oder die serbische Tanjug.

Der Vorsitzende der dpa-Geschäftsführung, Peter Kropsch, sagte: «Wenn 16 Nachrichtenagenturen aus 15 Ländern mit ihrem jeweils nationalen Blickwinkel auf Europa einen gemeinsamen Newsroom in Brüssel nutzen, profitieren alle von der Vielfalt an Perspektiven. Dank dieser Vernetzung steigt die journalistische Qualität.» Dazu kämen noch Trainings, Veranstaltungen und vor allem die Infrastruktur des European Newsrooms (ENR) mit Technik und Nachrichtenfeeds. «Beim ENR-Konzept ist uns besonders wichtig, dass sich alle Partner zum freien, unabhängigen Journalismus bekennen», sagte Kropsch.

Die Umsetzung des Projekts wird bereits im Januar beginnen. Der operative Betrieb des Newsrooms soll dann gegen Mitte des kommenden Jahres starten.

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