Nato schickt nach Kosovo-Ausschreitungen 700 weitere Soldaten
Im serbisch bevölkerten Norden des Kosovos ist es am Montag zu schweren Ausschreitungen gekommen. Nun verstärkt die Nato ihre Truppenpräsenz.
Das Wichtigste in Kürze
- In Nord-Kosovo protestieren Serben gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister.
- Am Montag ist es nun zu heftigen Ausschreitungen gekommen.
- Die Nato verstärkt ihre Truppen mit rund 700 Soldaten.
Nach den jüngsten Ausschreitungen im Kosovo verstärkt die Nato ihre Truppenpräsenz um mehrere hundert Soldaten. Das zuständige Kommando im italienischen Neapel kündigte am Dienstag an, mehrere Verbände aus der Bereitschaft in das kleine Balkanland zu entsenden. Aus Militärkreisen in Brüssel hiess es, es handele sich um ein Kontingent von etwa 700 Mann.
Derzeit sind etwa 3800 Soldaten der Nato-geführten Schutztruppe KFOR im Kosovo stationiert, auch etwa 70 Deutsche. Ein weiteres Bataillon der operativen Reserve werde in Bereitschaft versetzt, hiess in der Mitteilung weiter.
Am Montag war es im serbisch bevölkerten Norden des Kosovos zu schweren Ausschreitungen gekommen. Militante Serben griffen in der Ortschaft Zvecan KFOR-Truppen mit Brandsätzen und Steinen an. Diese setzten Tränengas und Blendgranaten ein. 30 italienische und ungarische Soldaten sowie mehr als 50 Serben erlitten Verletzungen.
Die Serben im Nord-Kosovo protestieren seit Tagen gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister. Die heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Provinz hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt diesen Schritt bis heute nicht an und verlangt die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz.