NDR lehnt Boykott des Eurovision Song Contests in Israel ab

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Deutschland,

Kulturschaffende hatte sich für einen Boykott des ESC in Israel ausgesprochen. Der NDR hat sich nun klar für den israelischen ESC ausgesprochen.

ESC
Die israelische Sängerin Netta winkt auf der Pressekonferenz nach dem 1. Halbfinale des Eurovision Song Contest auf der Bühne. Sie hatte im Mai 2018 mit ihrem Song «Toy» den ESC gewonnen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Kulturschaffende hatten zum Boykott des israelischen ESC ausgerufen.
  • Der Norddeutsche Rundfunk hat sich klar gegen einen Boykott ausgesprochen.

Der für die deutsche ESC-Beteiligung zuständige Leiter des Programmbereichs Fiktion & Unterhaltung beim NDR Fernsehen, Thomas Schreiber, hat Forderungen nach einem Boykott des Eurovision Song Contests in Israel zurückgewiesen. «Heute beginnt das jüdische Neujahrsfest Rosh ha-Schana, es zählt zu den wichtigsten Feiertagen für Juden in aller Welt. Aus diesem Anlass zum Boykott des Eurovision Song Contest in Israel aufzurufen bzw. die EBU (European Broadcasting Union) aufzufordern, dem israelischen Rundfunksender Kaan das Recht auf die Ausrichtung des ESC zu entziehen, ist durchschaubar», sagte Schreiber am Sonntag in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Der israelische Rundfunksender habe das Recht und die Pflicht zur Ausrichtung des ESC mit dem Sieg Nettas in Lissabon übernommen. «Wir freuen uns auf den ESC 2019 in Israel.»

Zuvor hatten sich Dutzende Kulturschaffende in einem Boykottaufruf gegen die Ausrichtung des ESC in Israel ausgesprochen. Zu den Unterzeichnern gehören laut der Zeitung «The Guardian» der Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters und der britische Filmemacher Ken Loach, die beide als Aktivisten bekannt sind. Auch die Regisseure Aki Kaurismäki und Mike Leigh, die Schauspielerin Julie Christie, Sänger Helmut Lotti und der Musiker Brian Eno stehen unter dem offenen Brief auf der Liste. In dem Brief vom Freitag wird die Europäische Rundfunkunion (EBU) dazu aufgerufen, den Event an ein anderes Land zu vergeben. Grund seien Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenser durch die israelische Regierung.

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