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Neue Liebe zum Auto in der Corona-Krise

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Deutschland,

Volle Strassen, halb leere Linienbusse: In den Städten deutet der Augenschein darauf hin, dass viele Bürger in der Corona-Krise am liebsten mit dem Auto fahren. Eine Umfrage bestätigt das.

Laut einer Umfrage fahren viele Menschen in der Corona-Krise lieber mit dem Auto statt mit Bus und Bahn. Auch legen sie Wege eher zu Fuss oder auf dem Fahrrad zurück. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Laut einer Umfrage fahren viele Menschen in der Corona-Krise lieber mit dem Auto statt mit Bus und Bahn. Auch legen sie Wege eher zu Fuss oder auf dem Fahrrad zurück. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Auto ist nach einer neuen Umfrage mit grossem Abstand beliebtestes Verkehrsmittel in Deutschland - zusätzlich befeuert durch die Corona-Pandemie.

Öffentliche Verkehrsmittel wie Bahn und Bus hingegen rangieren noch hinter dem Fahrrad.

Das hat das Umfrageinstitut Yougov im Auftrag der HUK Coburg ermittelt, die die Ergebnisse am Dienstag veröffentlichte. 70 Prozent ist demnach das Auto am liebsten, inklusive Elektroautos sind es laut Yougov sogar 73 Prozent.

Danach folgen auf Platz zwei die eigenen Füsse: 38 Prozent sagten, dass sie am liebsten zu Fuss unterwegs sind. An dritter Stelle lag mit 29 Prozent das Fahrrad. Erst danach kommen Zug (15 Prozent), Strassenbahnen und S-Bahnen (11 Prozent) sowie der Bus (10 Prozent). Yougov befragte im Februar insgesamt 4029 Menschen. Dabei spielt die Corona-Krise eine Rolle: 27 Prozent sagten, dass die Erfahrungen aus der Corona-Zeit ihre Prioritäten bei der Wahl des Verkehrsmittels verändert hätten, in den Städten waren es sogar 34 Prozent.

Die am häufigsten genannten Kriterien bei der Wahl des Fortbewegungsmittels sind niedrige Kosten, Schnelligkeit, Flexibilität und Sicherheit. «Möglichst hohe Hygiene» und «möglichst hohe Privatsphäre» nannten immerhin noch 19 und 17 Prozent. Der Klimaschutz dagegen ist nur für 11 Prozent ein Entscheidungskriterium. Bei den meisten Fragen waren Mehrfachantworten möglich.

Abgesehen von den persönlichen Vorlieben bei der Fortbewegung von A nach B liess die HUK die Teilnehmer auch nach ihren Vorstellungen zu Verkehr und Mobilitätskonzepten für die Zukunft befragen. Die Bezahlbarkeit und die Kosten spielen für viele Befragte dabei eine erheblich grössere Rolle als die Umwelt. 46 Prozent nannten die Bezahlbarkeit als wichtigstes Kriterium, 29 Prozent den Klimaschutz. «Die Mobilitätskosten, von der Bahn über Kraftstoff bis hin zum öffentlichen Nahverkehr, sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen», sagte dazu HUK-Vorstandsmitglied Jörg Rheinländer.

47 Prozent nannten dementsprechend als grösste Befürchtung, dass die Kosten für Mobilität steigen könnten, während 27 Prozent besorgt waren, dass der Umweltschutz zu kurz kommen könnte. Forderungen nach einer Umorientierung der Verkehrspolitik im Interesse des Klimaschutzes stossen jedoch bei einer fast ebenso grossen Minderheit auf Vorbehalte: 25 Prozent fürchten «zu einseitiges Forschen nur in vorgegebene Richtungen», 23 Prozent einen «Verlust an Individualität und Selbstbestimmung» bei der Wahl des Verkehrsmittels.

Und in Sachen Zukunftserwartungen sagten 45 Prozent, dass die Bedeutung des Autos gleich bleiben werde, 14 Prozent gingen sogar von zunehmender Bedeutung aus. 15 Prozent glauben, dass das Auto weniger wichtig sein wird.

Eine grössere Änderung bei den Präferenzen für die Zukunft zeichnet sich demnach hauptsächlich bei Elektroautos ab. 17 Prozent sagten, dass sie innerhalb der nächsten fünf Jahre ein E-Auto als Verkehrsmittel bevorzugen würden, 10 Prozent mehr als derzeit. Auch E-Fahrräder werden demnach beliebter. Bei allen anderen Verkehrsmitteln zeichnen sich nur unwesentliche Änderungen ab.

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