Niedrigwasser in Venedig: Gondeln liegen im Schlamm

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Venedig, ansonsten von Hochwasser heimgesucht, erlebt derzeit ungewöhnlich tiefe Pegelstände.

Venedig, ansonsten von Hochwasser heimgesucht, erlebt derzeit ungewöhnlich
tiefe Pegelstände. (Archivbild)
Venedig, ansonsten von Hochwasser heimgesucht, erlebt derzeit ungewöhnlich tiefe Pegelstände. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/ANDREA MEROLA

Das Wichtigste in Kürze

  • Die italienische Stadt Venedig kämpft derzeit mit einem tiefen Wasserstand.
  • Die berühmten Gondeln bleiben deswegen sogar im Schlamm stecken.

Der Wasserstand bei Ebbe sank zeitweise um 60 Zentimeter unter den Normalpegel. Auch am Wochenende wird wieder «Acqua bassa» (Niedrigwasser) erwartet. Auf kleineren Kanälen habe der Verkehr eingestellt werden müssen, zeitweise lagen die Gondeln im Schlamm, hiess es von den Behörden.

Experten führen diesen Ausnahmezustand auf eine besondere Wetterlage zurück: Hochdruck über Italien, verbunden mit einer Neumondphase, sowie besondere Windverhältnisse. Ein grosses Hochdruckgebiet über Norditalien bildet derzeit eine Barriere gegen Pertubationen, damit fallen Niederschläge aus.

Karneval in Venedig
Der Karneval von Venedig in der historischen Lagunenstadt zieht Menschen aus der ganzen Welt an. Antonio Calanni/AP/dpa - dpa

Seit Wochen regnet es nun schon nicht, einige Flüsse sind derzeit ausgetrocknet. Das für viele traumhafte Frühlingswetter zur Faschingszeit wird immer mehr zum Problem. Der Wind weht meist schwach aus nordwestlicher Richtung, das Meerwasser wird dadurch von Venedig weggedrückt, Touristen im Maskentrubel des Karnevals fotografieren besorgt die ausgetrockneten Kanäle.

Wie tief das Wasser gesunken ist, lässt sich gut an den Anlegestellen der «Vaporetti», den typischen Wasserbooten in Venedig, erkennen. Die Stege aus Holz ragen hoch aus dem Wasser, einige Motorboote verschwinden fast darunter.

Sonst kämpft Venedig mit Hochwasser

Normalerweise ist Hochwasser ein Problem der Lagunenstadt. In der Nacht auf den 13. November 2019 wurde Venedig von einer katastrophalen Flutwelle heimgesucht. Das Wasser – angetrieben durch den Schirokko-Wind – stieg damals auf 1,87 Meter über dem Meeresspiegel. Das war der höchste Stand seit einer verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966, als 1,94 Meter erreicht wurden.

2021 wurde das Dammsystem MOSE aktiviert, um die Lagunenstadt vor einer Flut zu schützen. Die Flutschutztore stehen an drei Einfahrten zum Hafen der Lagunenstadt und wurden in einem umstrittenen und milliardenschweren Bauprojekt im Meer errichtet.

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