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«Niemals die geringste Bestechungstat»: Sarkozy spricht vor Gericht

Keystone-SDA
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Frankreich,

Nicolas Sarkozy, ehemaliger französischer Präsident, hat erstmals vor Gericht zu den Korruptions-Vorwürfen Stellung genommen.

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Nicolas Sarkozy (M), ehemaliger Präsident von Frankreich, trifft zu einer Anhörung ein. - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Nicolas Sarkozy erschien am Montag vor einer Pariser Strafkammer.
  • Die Korruptions-Vorwürfe der Anklage hat Sarkozy zurückgewiesen.
  • Der ehemalige Präsident Frankreichs will «von dieser Schmach reingewaschen werden».

Der französische Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy hat in einem emotionalen Auftritt vor Gericht den Korruptions-Vorwurf der Anklage zurückgewiesen. «Ich habe niemals die geringste Bestechungstat begangen», sagte der 65-Jährige am Montag vor einer Strafkammer in Paris. «Ich will von dieser Schmach reingewaschen werden», forderte der Konservative, der von 2007 bis 2012 im Élyséepalast regiert hatte.

Sarkozy wird vorgeworfen, 2014 über seinen Rechtsbeistand versucht zuhaben, von Gilbert Azibert, einem damaligen Generalanwalt beim Kassationsgericht, Ermittlungsgeheimnisse zu erfahren.

Einmaliges Verfahren

Der Prozess begann bereits Ende November, es war nun das erste Mal, dass sich der einst mächtigste Franzose ausführlich äusserte. Das Verfahren gilt als einmalig. Einen Korruptionsvorwurf gegen einen Ex-Staatschef gab es in der 1958 gegründeten Fünften Republik Frankreichs bisher nicht.

Sarkozy Gericht
Nicolas Sarkozy musste am Montag vor einer Pariser Strafkammer aussagen. - Keystone

Das Gericht billigte den Antrag der Staatsanwaltschaft, wonach einige abgehörte Telefongespräche Sarkozys im Gerichtssaal abgespielt werden können, wie Medien berichteten. Sarkozy sagte, über 3'700 Privatgespräche seien abgehört worden. «Was habe ich gemacht, um das zu verdienen?», fragte er.

Die Vorwürfe wegen mutmasslicher Bestechung und unerlaubter Einflussnahme beruhen auf der Verwendung abgehörter Telefongespräche mit seinem langjährigen Anwalt Thierry Herzog. Dieser steht ebenfalls vor Gericht.

Angeklagten drohen zehn Jahre Haft

Für Gespräche nutzten sie Anfang 2014 auch Mobiltelefone, die unter dem Pseudonym Paul Bismuth registriert waren. Die Geräte wurden abgehört, weil es den Verdacht gab, dass Libyen Geld für Sarkozys erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf 2007 gegeben haben soll.

Den Angeklagten Sarkozy, Herzog und Azibert drohen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren und eine Geldbusse von einer Million Euro. Nach derzeitiger Planung soll der Prozess an diesem Donnerstag enden.

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