Noch 2500 Kunstwerke sind in Deutschland unter Raubkunst Verdacht

Keystone-SDA
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Deutschland,

In Deutschland sind weiterhin Kunstwerke der Nazi-Zeit im Umlauf. Noch etwa 2500 Kunstwerke könnten Raubkunst aus dieser Zeit sein.

Das Porträt "Grete Marx" (l) von Bernhard Pankok aus dem Jahr 1915 und das Gemälde «Spargelstillleben» von Käthe Loewenthal aus dem Jahr 1941.
Deutschland verpflichtete sich dazu, die Provenienz von möglicher Raubkunst in öffentlichen Sammlungen aufzuklären. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei noch etwa 2500 Werken könnte es sich in Deutschland um Raubkunst der Nazis handeln.
  • Der Bund versucht herauszufinden woher die Kunstwerke stammen und wem sie gehören.

Die Bundesrepublik Deutschland besitzt noch etwa 2500 Kunstwerke, bei denen es sich um Raubkunst der Nationalsozialisten handeln könnte. Das sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums heute der Nachrichtenagentur «AFP» und bestätigte damit einen Bericht der «Bild»-Zeitung. Bei den fraglichen Werken sei offen, «ob es sich um NS-verfolgungsbedingt entzogene Kunst handelt oder nicht», sagte der Sprecher.

Der Bund versucht demnach mit der sogenannten Provenienzforschung herauszufinden, woher die Kunstwerke stammen und wem sie wann gehörten. Falls festgestellt werde, dass es sich um Raubkunst handle, werde versucht, sie den rechtmässigen Erben zu übergeben. Eine solche Restitution gab es laut dem Sprecher in den vergangenen 20 Jahren in lediglich 54 Fällen.

Deutschland hatte 1998 die Washingtoner Erklärung unterzeichnet und sich damit verpflichtet, die Provenienz von möglicher Raubkunst in öffentlichen Sammlungen aufzuklären. Dies sei «ein fortlaufender Prozess auf der Grundlage der jeweils zur Verfügung stehenden Informationen, die unter anderem durch die Öffnung von Archiven und die wissenschaftliche Erforschung immer weiter zunehmen», erläuterte der Ministeriumssprecher.

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