Öko-Desaster an der Fussball-Europameisterschaft 2020?
Die Stadien für die Fussball-Europameisterschaft 2020 liegen tausende Kilometer voneinander entfernt. Mutiert die diesjährige EM deshalb zum Öko-Desaster?
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der EM 2020 sind die Stadien über tausende Kilometer voneinander entfernt.
- Umweltschützer sehen im dazugehörigen Flugverkehr ein grosses Desaster.
- Die Uefa spricht derweil vom «bisher umweltfreundlichsten Turnier».
Die Fussball-Europameisterschaft 2020 soll ein Fest für die Einheit Europas darstellen. Die Stadien, in welchen gespielt wird, sind in ganz Europa verteilt. Umweltschützer befürchten deshalb ein ökologisches Desaster. Wie «N-TV» berichtet, spricht die Uefa derweil vom «bisher umweltfreundlichsten Turnier».
4000 Kilometer vom einen zum anderen Stadion
52 Spiele an zwölf Orten verteilt über zwei Kontinente. Nicht nur die Spieler, sondern auch die Fans müssen an der EM 2020 grosse Distanzen überwinden. Zum 60-jährigen Jubiläum will der europäische Fussballverband die Einheit Europas feiern. Kritiker rechnen wegen der vielen Flugkilometer aber mit einem ökologischen Desaster.
Allein vom Viertelfinale bei Baku in Aserbaidschan nach London, wo sowohl Halb- als auch Finale stattfinden, sind es 4000 Kilometer. Bei der letzten EM im Jahr 2016 konnten innerhalb Frankreich alle Spielorte mit dem Zug erreicht werden. Die diesjährige EM bezeichnet Karima Delli als «totalen Nonsens». Sie ist die Vorsitzende im Ausschuss für Verkehr und Tourismus des EU-Parlaments.
«Bislang umweltfreundlichstes Turnier»
Die Uefa widerspricht dem Vorwurf, einen gigantischen CO2-Abdruck zu hinterlassen. Die Fussball-Europameisterschaft 2020 werde «das bislang umweltfreundlichste Turnier». Die Gruppenspiele der grossen Mannschaften würden in den jeweiligen Heimatländern stattfinden.
Vielen Fans hätten somit eine verkürzte Anreise, welche zudem im Nahverkehr gratis sein soll. Auch der Stadionabfall soll verstärkt wiederverwertet werden, so der Verband. Zudem sei für das Turnier nur ein neues Stadion gebaut worden. Dadurch würden «enorme ökologische Kosten beim Verbrauch von Energie und Beton eingespart».