Ökologischer Notfall: Totes Meer vor Izmir

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Türkei,

Türkei kämpft mit massiver Meeresverschmutzung und Fischsterben in der Bucht von Izmir.

«An einigen Stellen der Bucht gibt es im Moment kein Leben mehr, unsere Fische sind durch Sauerstoffmangel gestorben.» (Archivbild)
«An einigen Stellen der Bucht gibt es im Moment kein Leben mehr, unsere Fische sind durch Sauerstoffmangel gestorben.» (Archivbild) - Bodo Marks/dpa

In der Meeresbucht der türkischen Millionenstadt Izmir spielt sich nach Einschätzung des zuständigen Ministers eine Umweltkatastrophe ab. «An einigen Stellen der Bucht gibt es im Moment kein Leben mehr, unsere Fische sind durch Sauerstoffmangel gestorben», sagte Umweltminister Murat Kurum in Izmir. «Was in der Bucht von Izmir passiert, ist eine Umweltkatastrophe. Das Ökosystem ist zum Stillstand gekommen.»

Seit Ende August ist die Bevölkerung alarmiert, weil immer wieder tote Fische angeschwemmt werden und sich Gestank über der Bucht ausbreitet. Kurum sagte, man habe daraufhin Proben entnommen und erschreckende Werte festgestellt.

Schockierende Messergebnisse

So sei etwa der Ammoniak-Gehalt 50 Mal höher als er sein sollte. Das bedeute, dass Haushalts- und Industrieabfälle ungefiltert ins Meer geleitet würden. Beim Sauerstoffgehalt ergebe sich ein ähnliches Bild.

Normalerweise liege dieser in der Bucht von Izmir bei sechs Milligramm pro Liter, man habe aber nur 1,8 Milligramm pro Liter gemessen. Der für Fische kritische Grenzwert liege bei vier Milligramm pro Liter. «Das bedeutet, im Meer ist kein Sauerstoff mehr enthalten.» Man werde die Ursache noch genauer untersuchen.

Neben der Verschmutzung spielte auch die Erwärmung des Meeres eine Rolle, sagte Esin Suzer, Expertin für Meereswissenschaft an der Universität des 9. September in Izmir, der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.

Erderwärmung verschlimmert Situation

Die massenhafte Ausbreitung von Algen produziere toxische Stoffe und verursache damit eine Verminderung des Sauerstoffgehalts. Verschlimmert werde die Situation durch die Erwärmung des Meeres. «Hohe Temperaturen fördern die Vermehrung von Organismen. Die Wassertemperatur liegt bei 28-29 Grad, und da es keine Wasserzirkulation gibt, erwärmt sich das stehende Wasser immer weiter», so Suzer.

Die Türkei war zuletzt von mehreren Hitzewellen heimgesucht worden. Nach Angaben des Meteorologischen Instituts war der Monat Juli etwa der heisseste Juli seit 53 Jahren.

Izmir an der Ägäis ist mit rund 4,5 Millionen Einwohnern die drittgrösste Stadt der Türkei. Nahe der Küstenstadt liegen beliebte Urlaubsorte wie etwa Cesme.

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Kommentare

User #5727 (nicht angemeldet)

Das Grundproblem sind zu 100% die Abwässer, kaum die Erwärmung.

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