Das Münchner Oktoberfest hat begonnen. Aus Konsequenz der letzten Anschläge findet das Fest dieses Jahr unter verschärfte Sicherheitsbedingungen statt.
Oktoberfest
Markus Söder (CSU, M), Ministerpräsident von Bayern, und seine Frau Karin Baumüller-Söder trinken neben Dieter Reiter (SPD, l), Oberbürgermeister von München, nach dem Anstich des ersten Oktoberfestfasses im Schottenhammel-Festzelt Bier. - KEYSTONE/DPA/Peter Kneffel

Ozapft is: Das Münchner Oktoberfest hat begonnen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zapfte am Samstag um Punkt 12 Uhr im Schottenhamel-Zelt das erste Fass Bier mit zwei Schlägen an und eröffnete damit das Fest.

Böllerschüsse verkündeten den Start des Volksfestes – und des Bierausschanks. Die erste frisch gezapfte Mass Bier reichte Reiter traditionsgemäss Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustossen.

Wetter: Sonnig und trocken

Bei herbstlich milden Temperaturen und Sonnenschein waren die Wiesnwirte in festlich geschmückten Kutschen zum Festgelände gefahren. Die Prognosen sehen fürs erste Wiesn-Wochenende gut aus – zumindest am Sonntag bleibt es um die 20 Grad warm. Danach soll es wieder kühler werden – und auch regnen.

Schon am frühen Morgen hatten die ersten Wiesn-Fans – zumeist in Dirndl und Lederhose – an den Eingängen auf die Öffnung des Festgeländes gewartet. Als sich die Tore gegen 9 Uhr öffneten, stürmten Hunderte im Laufschritt Richtung Festzelte, um einen guten Platz zu ergattern.

An die sechs Millionen Besucher werden bis zum 6. Oktober zur Wiesn erwartet, die als grösstes Volksfest der Welt gilt. Im vergangenen Jahr kamen zu dem auf 18 Tage verlängerten Fest 7,2 Millionen Gäste – nach der Zählung der Stadt München als Veranstalterin so viele noch nie seit Beginn der Statistik im Jahr 1980.

Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen

Die Wiesn startete unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen. Als Konsequenz aus den mutmasslich von Solingen und München werden für die Festtage die Kontrollen an den Eingängen intensiviert, unter anderem kommen erstmals Hand-Metalldetektoren zum Einsatz. Rund 600 Polizisten sollen an den 16 Festtagen im Dienst sein. Dazu kommen Tausende Ordner. 1200 bis 1500 sind allein von der Stadt eingesetzt.

Kontrollen an den Eingängen und hohe Polizeipräsenz gehören seit langem zum ausgeklügelten Sicherheitskonzept, ebenso ein Verbot von grösseren Taschen, Messern und Glasflaschen. Über dem Gelände herrschen Flugverbote auch für Drohnen. Videokameras helfen bei der Überwachung des Geländes.

Das Bier wird einmal mehr teurer. Die Mass kostet zwischen 13,60 und 15,30 Euro. Tafelwasser liegt im Schnitt bei über zehn Euro pro Liter. Seit dem Vorjahr gibt es kostenlos Trinkwasser an Brunnen auf dem Festgelände. Im Südteil der Theresienwiese findet die traditionsgeprägte Oide Wiesn mit Blasmusik, Volkstanz und historischen Fahrgeschäften statt.

Tragischer Unfall

Den Aufbau des Fests überschattete ein tödlicher Arbeitsunfall. An der berühmten Olympia-Looping-Achterbahn wurde ein 20 Jahre alter Arbeiter bei einer Testfahrt von einem Zug erfasst, er starb im Krankenhaus. Die Bahn sollte nach der TÜV-Freigabe dennoch am Samstag eröffnen.

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