Zwei Wochen nach der durch die Staudamm-Sprengung ausgelösten Flutkatastrophe im ukrainischen Cherson ist die Opferzahl auf insgesamt mindestens 60 gestiegen.
ARCHIV - Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms überfluteten Wassermassen die Region Cherson. Foto: Libkos/AP
ARCHIV - Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms überfluteten Wassermassen die Region Cherson. Foto: Libkos/AP - sda - Keystone/AP/Libkos

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Wochen nach Flutkatastrophe in Südukraine sind mindestens 60 Todesopfer bekannt.
  • Die russischen Besatzungsbehörden sprechen von 41 Toten.
  • Jedoch werden in den besetzen Gebieten, die für Helfer unzugänglich sind, mehr befürchtet.
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Mindestens 62 Menschen sind in der südukrainischen Region Cherson nach der Zerstörung des Kachowka-Staudammes vor zwei Wochen ums Leben gekommen. Russische Besatzungsbehörden sprachen am Mittwoch auf Telegram von 41 Toten an dem von Russland okkupierten Südufer des Dnipros. Die ukrainischen Behörden gaben die Anzahl der Toten auf der anderen Seite des Flusses mit mindestens 21 an. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Opferzahlen höher sind.

Nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko wurden 5 der 21 Menschen durch russischen Beschuss getötet. 28 weitere Personen wurden demnach verletzt. Erst am Vortag starb laut der Ukraine und der Vereinten Nationen ein Helfer, nachdem russische Artillerie sein Team beschossen hatte.

Ukraine-Krieg Ukraine Staudamm
Der Staudamm von Kachowka in der Südukraine wurde 2023 von innen gesprengt. Viele Menschen sind in der Flut ertrunken. (Archivbild) - Keystone

Da von Russland besetzte Orte stark vom Hochwasser betroffen sind, wird befürchtet, dass dort mehr Menschen getötet wurden als bekannt. Das ukrainische Militär vermutet in der besetzten Ortschaft Oleschky mehr als 500 Tote. Die russische Armee habe nur Menschen mit einem russischen Pass evakuiert, so die Behauptung.

Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich oft nicht unabhängig überprüfen. Im ukrainisch kontrolliertem Flutgebiet arbeiten internationale Hilfsorganisationen wie die UN. Die von Russland besetzten Gebiete sind für internationale Beobachter und Helfer hingegen nur schwer zugänglich.

Staudamm-Zerstörung flutet riesiges Gebiet

Nach der Zerstörung des südukrainischen Kachowka-Staudamms am 6. Juni strömten riesige Wassermassen aus dem angrenzenden Stausee und überschwemmten zahlreiche Orte, darunter auch die Gebietshauptstadt Cherson.

Die Ukraine, die sich seit dem 24. Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg verteidigt, wirft Russland vor, das Bauwerk gesprengt zu haben. Moskau dementiert das.

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