Orkantief «Sabine» wirbelt weite Teile Europas durcheinander
Weite Teile Europas werden von «Sabine» heimgesucht. Wegen des Orkantiefs kommt es im Nordwesten Europas zu zahlreichen Ausfällen im Flug- und Bahnverkehr.
Das Wichtigste in Kürze
- «Sabine» wirbelt Teile Eurpoas durcheinander.
- Es kommt zu zahlreichen Einschränkungen und Ausfällen im Verkehr.
- Das Tief wird in einigen europäischen Ländern auch irisch-keltisch «Ciara» genannt.
Weite Teile Europas werden von «Sabine» heimgesucht. Wegen des Orkantiefs kommt es im Nordwesten Europas zu zahlreichen Ausfällen im Flug- und Bahnverkehr. Das Tief wird in einigen europäischen Ländern auch irisch-keltisch «Ciara» genannt.
In Schottland wurden drei Menschen beim teilweisen Einsturz des Dachs einer Kneipe verletzt. In Irland waren rund 10'000 Privathäuser, Bauernhöfe und Geschäftsgebäude ohne Strom. Die Wetterbehörden warnten vor Überschwemmungen in Küstennähe.
Besonders schwer wurde Grossbritannien von «Ciara» mit Starkregen und Böen von bis zu 130 Stundenkilometern getroffen. Die Behörden verkündeten eine vorerst bis zum Abend gültige Unwetter-Warnung.
Die britische Eisenbahngesellschaft riet Fahrgästen von nicht unaufschiebbaren Zugreisen vorerst ab. Die Fähren zwischen Calais und Dover blieben vorerst im Hafen.
Teile Europas müssen Veranstaltungen absagen
Zudem fiel in Teile Europas mehrere Veranstaltungen dem Orkan zum Opfer. Das Premier-League-Fussballspiel zwischen Manchester City und West Ham wurde abgesagt, ebenso wie ein Zehn-Kilometer-Lauf in London mit erwarteten 25'000 Teilnehmern.
Zahlreiche Parks wurden geschlossen. Zudem erwartet die britische Wetterbehörde Schäden an Gebäuden und Stromausfälle sowie Überschwemmungen. Queen Elizabeth II. sagte ihren Kirchgang im ostenglischen Sandringham aus Sicherheitsgründen ab, wie eine Sprecherin des Buckingham-Palasts sagte.
Am Flughafen von Brüssel wurden wegen des Sturmtiefs rund 60 Starts und Landungen abgesagt. Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa strich Verbindungen zwischen Brüssel und München sowie Frankfurt am Main. Der niederländische Flughafen Amsterdam-Schiphol strich wegen des Orkantiefs rund 120 Starts und Landungen.
Am Flughafen Zürich-Kloten wurden bis Sonntagnachmittag 40 Starts und 34 Landungen annulliert. Der Euroairport Basel-Mülhausen kündigte die Streichung von acht Flügen übe den ganzen Tag an. In Genf-Cointrin kam es bis zum Nachmittag zu 27 Annullierungen, wie die jeweiligen Medienstellen mitteilten. Dutzende Flüge wurden zudem umgeleitet.
Deutsche Bahn stellt Fernverkehr ein
Wegen des Orkantiefs «Sabine» stellt die Deutsche Bahn den Fernverkehr nach und nach ein. Aufgrund zunehmender Windstärken sei entschieden worden, «nach und nach alle Züge des Fernverkehrs an grösseren Bahnhöfen enden zu lassen.» Dies teilte die Bahn auf ihrer Webseite mit.
Begleitet werden soll der befürchtete Orkan vielerorts von heftigen Schauern und Gewittern. In der Nacht werden Windgeschwindigkeiten von rund 120 Kilometern pro Stunde erwartet. «Sabine» ist laut dem Deutschen Wetterdienst ein Winterorkan, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. So stark wie «Kyrill» (2007) oder «Lothar» (1999) werde «Sabine» nicht.