Orthodoxer Patriarch würdigt Franziskus als «aufrichtigen Freund»
Papst Franziskus' Tod löst Trauer bei der orthodoxen Kirche aus. Bartholomaios I. äussert sich.

Mit Trauer um einen «treuen Freund» hat das geistliche Oberhaupt der orthodoxen Christen, Bartholomaios I., sich zum Tod von Papst Franziskus geäussert. Papst Franziskus habe ein Beispiel wahrer Demut und brüderlicher Liebe hinterlassen. So heisst es in einer Mitteilung des Patriarchen von Konstantinopel, die von griechischen Medien veröffentlicht wurde.
«Er war ein aufrichtiger Freund der Orthodoxie», sagte Bartholomaios I. «Wir werden uns seiner stets erinnern.» Bartholomaios I. erinnerte an ein Treffen im Jahr 2014, als das katholische Kirchenoberhaupt und er sich in Jerusalem über das Osterfest ausgetauscht hätten.
Gemeinsames Osterfest als Hoffnung
Es sei darum gegangen, ob man sich irgendwann auf ein gemeinsames Osterfest und vereinte Bruderkirchen verständigen könne. Franziskus habe gehofft, dass beide gesund sein würden, um eine Pilgerreise nach Nicäa (heute Iznik in der Türkei) zu unternehmen.
Dort fand vor 1700 Jahren das erste Konzil aller christlicher Kirchen statt. Laut Bartholomaios sagte der Papst: «Und wenn der Herr es nicht erlaubt, dann vielleicht unsere Nachfolger.»
Die orthodoxen Kirchen sind seit der Kirchenspaltung (Schisma) vor fast 1000 Jahren eigenständig. Im Jahr 1054 hatten sich die Oberhäupter der Ostkirche in Byzanz und der Westkirche in Rom gegenseitig exkommuniziert.