Ösi-Schule verbietet vier Schülern den Gang aufs WC
Weil das Männer-WC immer verschmutzt war, hat eine Schule in Österreich vier Buben verboten, die Toilette aufzusuchen. Eltern und Behörden werden vorstellig.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Schule in Österreich hat vier Buben mit einem WC-Verbot belegt und angeprangert.
- Sie stehen im Verdacht, die Männer-Toiletten absichtlich zu verschmutzen.
- Beweise dafür gibt es bisher keine, das ruft Eltern und Behörden auf den Plan.
An der innovativen Mittelschule Langenhart in St. Valentin (Ö) fühlen sich Schüler nach dem Gang auf die Männer-Toilette aktuell eher angewidert als erleichtert. Die Schüler-WCs sind seit drei Wochen stark verschmutzt.

Die Schule hat vier Verdächtige schnell ausgemacht.
Und bestraft! Den betroffenen Buben wurde jetzt der WC-Gang verboten, berichtet die «Krone». Gleichzeitig stellte die Schule die vier öffentlich an den Pranger. Die «pädagogischen Massnahmen» kommen bei Eltern und Behörden aber gar nicht gut an.
Von Lausbuben und Petzern
Was war passiert? Seit Anfang Jahr wurde die Männer-Toilette regelmässig vorsätzlich verschmutzt. Jemand urinierte an Wände und auf den Boden und immer wieder kam es zu «Lausbubenstreichen», wie an die Decke gekleisterte Papierhandtücher oder von aussen abgeschlossene Kabinen.
Riesenwirbel in St. Valentin: In der Innovativen Mittelschule dürfen vier Burschen in den Pausen nicht die Toilette aufsuchen. Die Eltern laufen jetzt Sturm. https://t.co/jZo9c7srD6 pic.twitter.com/5SJVhQiIi0
— Kronen Zeitung (@krone_at) January 26, 2022
Dank Zeugenaussagen will die Schule das Feld der Verdächtigen schnell auf vier Buben eingegrenzt haben. Für diese verhängte sie prompt ein WC-Verbot in den Pausen. Und damit das auch alle mitbekamen, wurde ein Zettel mit den Namen der Betroffenen an die WC-Tür gehängt.
Eltern schäumen
Das rief die Eltern der Jungen auf den Plan, die nicht glauben konnten, dass ihre Söhne ohne Beweise einfach so vorverurteilt und öffentlich angeprangert wurden. «Eine absolute Frechheit, wer kommt auf so eine Idee», ereifert sich eine Mutter gegenüber der Zeitung.
Bis die Schuldigen gefasst werden, müsse ihr Sohn seine Zeit aufs Genauste protokollieren. Diese erzieherischen Massnahmen kommen nicht nur bei den Eltern nicht gut an. Die Bildungsdirektion hat angekündigt, den Sachverhalt zu prüfen. Die Schule will aus «Datenschutzgründen» keine Stellung zum Vorfall nehmen.