Coronavirus: Österreich setzt in den Schulen auf Nasenbohrertests
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Montag müssen Schüler in Österreich wieder zum Präsenzunterricht antraben.
- Um Ausbrüche zu verhindern sind regelmässige «Nasenbohrer»-Tests angesagt.
- Wer sich weigert, der muss zu Hause bleiben.
Die Österreicher haben während der Corona-Pandemie vor allem im Schulbereich immer wieder mit Kreativität überrascht. Im August letzten Jahres beispielsweise liessen sie 15'000 Schüler mit Gurgel-Tests auf das Coronavirus testen.
Offenbar ist diese eher unkonventionelle Test-Art inzwischen zwar wieder verworfen worden, die neueste Schul-Test-Strategie ist aber kaum weniger kreativ. So setzen unsere Nachbarn ab heute Montag, wenn in Wien und Niederösterreich der Präsenzunterricht wieder aufgenommen wird, auf sogenannte «Nasenbohrer» in den Schulen.
Gegenüber der «Kronen Zeitung» erklärt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, dass die Tests «so einfach sind wie Nasenbohren». Und das geht so: «Hände waschen oder desinfizieren, Wattestäbchen 1,5 cm tief in ein Nasenloch stecken, mehrmals drehen, dann das andere Nasenloch abstreichen.»
«Nasenbohrer» sind nicht so sensitiv wie PCR-Tests
Und wie erhält man schliesslich das Resultat? Gemäss Hutter muss das Wattestäbchen mit einer Flüssigkeit beträufelt werden. Dann heisst es 15 Minuten warten. Erscheinen zwei Striche, ist der Test positiv ausgefallen.
Über eine Kontaktstelle der Bildungsdirektion wird dieses Resultat dann den Gesundheitsbehörden mitgeteilt und das Ergebnis mittels eines PCR-Tests erneut überprüft.
Erscheint hingegen nur ein Strich, ist das Ergebnis negativ. Das ist aber nur eine Momentaufnahme. Laut einer Studie sind die Tests nicht so sensitiv wie PCR-Tests.
Die Vorteile eines schnellen Ergebnisses und der Isolierung von positiv getesteten Kindern würden die geringere Sensitivität bei Asymptomatischen aber weit überwiegen, heisst es beim österreichischen Ministerium.
Ohne «Nasenbohrer» kommt keiner in die Klasse
Hutter und das Gesundheitsministerium betonen: «Die Tests sind absolut schmerzfrei». Wer sich selbst schon mal einem herkömmlichen Corona-Test unterziehen musste, der weiss, dass dieser hingegen sehr unangenehm sein kann.
In den Volksschulen wird zweimal pro Woche getestet und bei den Grösseren jeweils am ersten Präsenztag. Ohne «Nasenbohrer»-Test kommt keiner in die Klasse. Wer sich weigert, muss weiter von daheim aus lernen.
Richtigen Fernunterricht wird es dann nicht geben, aber «Homeschooling mit einer gewissen pädagogischen Begleitung», so Bildungsminister Heinz Fassmann.
Weitere Massnahmen in den österreichischen Schulen: Regelbetrieb für Volksschulen, Zwei-Tages-Schichtbetrieb in Sekundarstufe I und II. Maskenpflicht: FFP2-Maske ab 14 Jahren, Mund-Nasen-Schutz ab 6 Jahren.