Österreich: Maulkorb-Skandal beim ORF

Brendan Bühler
Brendan Bühler

Österreich,

Ein ORF-Mitarbeitet veröffentlichte am Dienstag ein internes Schreiben. Es kommt einem Maulkorb gleich.

: Stiftungsrat Norbert Steger (rechts) und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz
: Stiftungsrat Norbert Steger (rechts) und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine internes Social-Media-Schreiben des ORF wurde geleakt.
  • Es kommt einem Maulkorb für die Journalisten gleich.

Ein heute geleaktes Schreiben vom ORF-Chef Alexander Wrabetz besagt, dass sich die Journalisten und Journalistinnen vom ORF privat nicht mehr politisch äussern dürfen. Auf Sympathiebekundungen oder Kritik an politischen Institutionen und deren Mitglieder sei zu verzichten.

Dazu werden auch Likes oder Retweets gezählt. Also jegliche Interaktion, die Menschen in Sozialen Medien vollbringen können. Als Argument wird die «Glaubwürdigkeit» des Österreichischen Rundfunks genannt.

Zwar ist das Schreiben noch nicht gültig, da es nicht mit dem Zentralbetriebsrat und der Belegschaftsvertretung besprochen wurde. Dennoch wurde Kritik laut.

Kritik am Maulkorb

Die Zeitung «Der Standart» schreibt, dass sich der Generaldirektor des ORF, Alexander Wrabetz, bei der Rechts-Aussen-Regierungspartei FPÖ anbiedere, und deshalb die Massnahmen erlassen wolle.

Laut «DiePresse» hatte Norbert Steiger von der FPÖ, der im Stiftungsrat des ORF sitzt, genau solch eine Reglung verlangt. In den Sozialen Medien wir viel Kritik am Maulkorb für die ORF-Journalisten geäussert.

Die FPÖ hatte bereits mit Entlassungen von kritischen Journalisten gedroht. In diesem Kontext wirkt das Verhalten des ORF-Chefs wie ein Kniefall.

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