Österreich schafft Impfpflicht schon wieder ab
Erst Anfang Februar eingeführt, wird die allgemeine Impfpflicht in Österreich bereits wieder abgeschafft.
Das Wichtigste in Kürze
- In Österreich wird die Impfpflicht ausgesetzt.
- Basis für die Entscheidung sei der Bericht einer Expertenkommission.
- Bussen wären ab dem 15. März vorgesehen gewesen.
Österreich setzt die Impfpflicht gegen das Coronavirus aus. Die Impfpflicht sei bei der vorherrschenden Omikron-Variante nicht verhältnismässig, sagte Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) heute Mittwoch in Wien.
Basis für die Entscheidung sei der Bericht einer Expertenkommission. In drei Monaten solle neu entschieden werden, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Die Impflicht gilt eigentlich seit Anfang Februar.
Ab 15. März mussten bisher alle, die sich weigern, mit Geldstrafen von umgerechnet bis zu 3600 Franken rechnen. Österreich war mit dem Schritt ein Vorreiter in der EU. In anderen Ländern gab es nur altersspezifische Vorschriften. Die Impfquote liegt in Österreich bei rund 70 Prozent.
Timing laut Experten wichtig
Die Expertenkommission betont, dass nach einem vergleichsweise entspannten Sommer ein durch neue Varianten geprägter Herbst folgen könnte. «Die grundsätzliche Impfpflicht als probates Mittel zur Sicherstellung einer hohen Durchimpfungsrate ist prinzipiell weiterhin sinnvoll, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden», schreibt die Kommission.
Es komme aber auf den Zeitpunkt der Impfung an. Impfe man zu früh, verpuffe ein wesentlicher Teil dieser neu erworbenen Immunität. Generell sei eine spätere Umsetzung der Impfpflicht einer sofortigen vorzuziehen, so die Experten weiter.
Jedenfalls bestehe so eine gewisse Möglichkeit, «dass im Lichte neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse eine Umsetzung der Impfpflicht gar nicht mehr erforderlich wird beziehungsweise noch bessere Impfstoffe vorliegen.»