Österreichischer Ski-Trainer wegen sexueller Übergriffe verurteilt
In einer Reihe von Missbrauchsvorwürfen im österreichischen Skisport im vergangenen Jahr, kam es heute zu einem ersten Urteil. Ein Ski-Trainer wurde wegen sexuellen Übergriffen auf einen minderjährigen Schüler verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen sexuellen Übergriffe auf einen Minderjährigen ist ein österreichischer Ski-Trainer verurteilt worden.
- Es ist das erste Urteil in einer Reihe von Missbrauchsvorwürfen im österreichischen Skisport.
Wegen sexueller Übergriffe an einem 15-jährigen Schüler ist ein Ski-Trainer aus Österreich zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Acht Monate davon sind auf Bewährung ausgesetzt, wie das Gericht in Leoben Dienstagabend urteilte. «Er hat dem Opfer an die Geschlechtsteile gegriffen - beziehungsweise es versucht», sagte die Staatsanwältin. Der Vorfall habe sich bei einer Autofahrt zu einem Arzt ereignet. Zur Last wurde dem Ski-Trainer zudem gelegt, einem anderen minderjährigen Internatsschüler anzügliche Nachrichten und ein Foto geschickt zu haben.
Der Trainer der Ski-Akademie Schladming in der Steiermark stritt die Vorwürfe ab. Sein Verteidiger sagte, dass sich der Mann in seiner Karriere nie schuldig gemacht habe. Vielmehr sei die aufgeheizte Stimmung der sogenannten MeToo-Bewegung Grund für den Prozess.
Der Richter sah die Aussagen des Opfers aber als glaubwürdig an: «Dass Personen in diesem Bereich solche Korrespondenzen führen und sogar Hand anlegen, ist ein Vertrauensmissbrauch in Reinkultur.» Die Berührungen seien nicht zufällig oder ungewollt, sondern gezielt geschehen.