Österreichs Vizekanzler Strache tritt zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Heute um 12 Uhr hat Österreichs Vizekanzler Strache eine Erklärung abgegeben.
- Dabei hat er seinen Rücktritt bekanntgegeben.
- Er hatte in einem Video im Gegenzug für Wahlkampfhilfe öffentliche Aufträge versprochen.
Österreichs Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat heute um 12 Uhr in seinem Büro eine Erklärung abgeben. Dabei hat er seinen Rücktritt erklärt. Er habe Kanzler Sebastian Kurz den Rücktritt angeboten. Kurz habe sein Angebot akzeptiert.
Strache steht wegen eines heimlich aufgenommenen Videos unter Druck. Der FPÖ-Chef soll vor der Parlamentswahl 2017 einer russischen Oligarchen-Verwandten Staatsaufträge im Gegenzug für Wahlkampfhilfe versprochen haben. Dies berichteten der «Spiegel» und die «Süddeutsche Zeitung».
Strache und der FPÖ-Fraktionschef Johann Gudenus, der ebenfalls im Video zu sehen ist, haben die Echtheit des Materials nicht bestritten.
Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat nach Informationen mehrerer Nachrichtenagenturen eine weitere Zusammenarbeit mit dem 49-Jährigen ausgeschlossen. Ein Statement von Kurz wird für den frühen Nachmittag erwartet.
Strache schiebt seine Aussagen auf Alkoholeinfluss
Strache sprach sich zugleich für eine Fortsetzung der rechtskonservativen Koalition in Wien aus und lobte die Leistungen der FPÖ. «Wir stehen zu diesem Regierungsprogramm» und dessen Umsetzung.
«Meine Person darf nicht der Grund dafür sein, das zu verunmöglichen.» Weiter solle sie nicht einen Vorwand dafür zu liefern, die Koalition zu sprengen.
Seine Äusserungen bei dem in dem Video gezeigten Treffen auf Ibiza schob er auf den Alkoholeinfluss. Es sei «alkoholbedingtes Machogehabe» wegen der attraktiven Gastgeberin gewesen.
«Es war eine besoffene Geschichte.» Er habe sich wie ein «Teenager» verhalten. «Ja es war dumm, es war unverantwortlich, es war ein Fehler.»
Strache kündigte an, «alle rechtlichen Schritte» einzuleiten, «um die gegen mich erhobenen Vorwürfe mit allen Mitteln zu entkräften». «Ich hatte viele Verleumdungen zu ertragen.» Er will auch rechtliche Schritte einleiten, um gegen die vorzugehen, die das Treffen auf Ibiza inszeniert hatten.