Ostukraine: Lage im umkämpften Sjewjerodonezk wird schwieriger
Die Gefechte in Sjewjerodonezk halten an. Mittlerweile wird die Grossstadt zu einem Grossteil von russischen Truppen kontrolliert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Grossstadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine bleibt schwer umkämpft.
- Die Lage werde schwieriger, so der Gouverneur des Luhansker Gebiets.
- Russen würden Häuser und das Chemiewerk Azot weiter beschiessen.
Im Osten der Ukraine dauern die Gefechte um die Grossstadt Sjewjerodonezk und weitere Orte im Gebiet Luhansk an. «Es wird schwieriger, aber unsere Soldaten halten den Feind gleich an drei Seiten auf. Sie schützen Sjewjerodonezk und erlauben keinen Vormarsch nach Lyssytschansk«, teilte der Gouverneur des Luhansker Gebiets, Serhij Hajdaj, am Mittwoch in seinem Blog des Nachrichtenkanals Telegram mit.
Lyssytschansk, wo es laut Hajdaj viele Verletzte gibt, liegt an einem Fluss gegenüber von Sjewjerodonezk, das bereits zum grossen Teil von russischen Truppen kontrolliert wird. Die Brücken zwischen beiden Städten sind zerstört.
Russen bombardieren Chemiewerk Azot
Die Russen beschössen weiter Häuser und hätten in Sjewjerodonezk erneut das Chemiewerk Azot angegriffen, sagte Hajdaj. «Der Gegner ist schwächer in den Strassenkämpfen, deshalb eröffnet er das Feuer aus Artillerie, wodurch unsere Häuser zerstört werden», sagte er. Auch in den umliegenden Ortschaften gebe es schwere Schäden. Vielerorts habe es zudem russische Luftschläge gegeben.
Der Gouverneur äusserte sich zunächst nicht zu dem von der russischen Seite für den Mittwochmorgen angekündigten humanitären Korridor zur Evakuierung des Chemiewerks Azot. In den Bunkeranlagen der Industrieanlage werden mehr als 500 Zivilisten vermutet. Sie sollen bis zum Abend auf von Moskau und prorussischen Truppen kontrolliertes Gebiet fliehen können.
Zudem hat Russland die ukrainischen Kämpfer aufgefordert, sich zu ergeben. Das Verteidigungsministerium in Moskau kündigte an, dass das Leben der Kriegsgefangenen verschont werde.