Oxfam fordert wegen Corona-Krise Milliardenhilfen für arme Länder
Angesichts der Corona-Krise hat die Hilfsorganisation Oxfam Milliardenhilfen und einen Schuldenerlass für Entwicklungsländer gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Oxfam fordert eine Milliardenhilfe für die armen Länder gegen die Corona-Pandemie.
- Es drohe sonst die «schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg».
Mit dem Geld könne die öffentliche Gesundheitsversorgung in diesen Ländern gestärkt werden, erklärte die Organisation am Montag. Ohne schnelle Hilfe für arme Staaten drohe die «schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg».
Oxfam forderte Schuldenerlasse und Hilfsgelder in Höhe von rund 160 Milliarden Dollar (knapp 145 Milliarden Euro). Dies sei das Doppelte dessen, was die 85 ärmsten Länder der Welt derzeit für die öffentliche Gesundheitsversorgung ausgäben.
Ein Arzt für 10'000 Menschen
In Mali kämen auf eine Million Menschen nur drei Beatmungsgeräte, in Sambia gebe es für 10'000 Menschen lediglich einen Arzt, erklärte die Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland, Marion Lieser. Der Kampf gegen Ebola in Afrika habe gezeigt, welche Herausforderung es sei, die Ausbreitung eines Virus zu stoppen. «Wir müssen schnell handeln und zwar in einem Umfang, der historisch beispiellos ist. Andernfalls droht die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg», warnte Lieser.
Oxfam forderte die G20 und die Regierungen anderer Industriestaaten dazu auf, einen Fünf-Punkte-Plan umzusetzen, um die öffentliche Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern zu stärken und humanitäre Hilfe zu ermöglichen.
Zu den fünf Punkten zählen umfassende Investitionen in die Gesundheitsprävention, eine Aufstockung von Personal im Gesundheitsbereich, kostenlose Tests und medizinische Behandlungen und Nutzbarmachung privater Gesundheitseinrichtungen für alle. Die Organisation forderte zudem, dass Impfstoffe und andere Therapien kostenlos zur Verfügung gestellt werden müssten.