Sie schickten noch eine SMS, dann war Stille: In 4500 Metern Höhe wurden die Leichen eines Paars aus Italien am Mont Blanc entdeckt.
Italien
Das Paar aus Italien starb an Westeuropas höchstem Berg, dem Mont Blanc. (Archivbild) - keystone

In der Nacht von Freitag auf Samstag brachen Sara S. (41) und Andrea G. (53) an der Cosmiques-Hütte auf, um den Mont Blanc zu erklimmen. Laut «Südtirolnews» hatte das Paar aus Italien wohl bereits die Höhe von 4800 Metern erreicht, bevor es abstieg: Ein Temperatursturz und Nebel soll es dabei überrascht haben.

Gegen 17.30 Uhr hatte das Paar eine Notfall-SMS an Rettungskräfte gesandt. «Wir sind in eine Gletscherspalte gestürzt, aber wir sind wieder herausgekommen. Jetzt wissen wir nicht genau, wo wir sind, und es ist uns so kalt», zitiert die «Frankfurter Rundschau».

Suchaktion erst am Dienstag möglich

Die Temperatur war zu der Zeit auf etwa minus 12 Grad gefallen. In einer ihrer letzten Nachrichten hiess es: «Wir sehen nichts, holt uns, wir könnten erfrieren.»

Seit Sonntag konnten die beiden nicht mehr erreicht werden, die Akkus ihrer Mobiltelefone hatten wohl aufgegeben. Die Wetterlage liess bis Dienstagnachmittag keine erfolgreichen Suchaktionen zu. Am Dienstag fand man schliesslich die Leichen des Bergsteigerpaares, wie «la Repubblica» berichtet.

Italien
Immer wieder müssen Rettungskräfte am Mont Blanc Personen in Notsituationen bergen. Hier eine vergangene Rettung per Helikopter. (Archivbild) - keystone

Die Leichen waren im Bereich des steilen Eishangs Mur de la Cote entdeckt worden. Auch zwei bislang vermisste Koreaner wurden bei der Suche tot aufgefunden.

Paar aus Italien hatte viel Erfahrung

Bei Andrea G. handelte es sich um einen erfahrenen Bergsteiger: Mehr als 60 mal hatte er bereits 4000er erklommen. Auch Sara S. war bereits auf dem Matterhorn und hatte nach einem klassischen Bergsteigerkurs mit dem Klettern begonnen.

Einem Bericht von «Bergwelten» zufolge, versuchen jährlich 25'000 bis 30'000 Bergsteiger ihr Glück am Mont Blanc. Da die Wetterbedingungen extrem und die Routen sehr anspruchsvoll sind, listet das Portal den Berg unter den fünf gefährlichsten der Welt. Seit der Erstbesteigung im Jahr 1786 sollen dort bis zu 8000 Bergsteiger tödlich verunglückt sein (Stand 2013).

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