Paris will Autoverkehr im Zentrum weiter einschränken
Im Zentrum von Paris soll der Autoverkehr weiter eingeschränkt werden. Bewohner und Touristen sollen zu Fuss oder per Fahrrad ungestört unterwegs sein können.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Innenstadt von Paris soll der Platz für Autoverkehr drastisch minimiert werden.
- So sollen Fussgängerinnen und Radfahrer bequemer und sicherer unterwegs sein können.
- Zudem darf die Pariser Bevölkerung abstimmen, ob der E-Scooter-Verleih abgeschafft wird.
Bis Anfang kommenden Jahres werde im Herzen von Paris eine verkehrsberuhigte Zone geschaffen. Darin soll der Platz für den Autoverkehr drastisch reduziert werden, kündigte Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Donnerstag an.
Der Durchgangsverkehr, der die Hälfte des aktuellen Autoaufkommens im Zentrum ausmache, solle von dort verbannt werden. Erarbeitet werde ein neuer Verkehrskodex, der für mehr Respekt zwischen Auto- und Radfahrern sowie Fussgängern sorgen soll. Im Fokus stehe der Schutz der Fussgänger als schwächsten Verkehrsteilnehmern.
Wird E-Scooter Verleih abgeschafft?
An diesem Sonntag können die Bewohner von Paris zudem darüber abstimmen, ob der Verleih von E-Scootern beibehalten oder abgeschafft wird. Drei Vermieter bieten in Paris rund 15'000 E-Scooter an, mit denen Touristen und Einheimische oft recht unvorsichtig unterwegs sind.
Es gibt Unfälle und Chaos auf den Bürgersteigen sowie den Ruf nach einem Verbot. Die Lizenz für die Vermieter läuft Ende August aus. Paris betrachte den Ausgang der Bürgerbefragung unabhängig von der Beteiligung als bindend, sagte ein Stadtsprecher am Donnerstag.
Verkehrswende wird kritisiert
Seit Jahren treibt Hidalgo die Verkehrswende in Paris voran. Uferstrassen an der Seine wurden für Autos gesperrt und für Fussgänger zugänglich. Die Zahl der Radwege wächst, neue Grünflächen werden angelegt und im Stadtgebiet wurde fast überall Tempo 30 eingeführt.
Obwohl der Radverkehr zugenommen hat, stösst die Verkehrswende auch auf Widerstand. Handwerker und Lieferanten etwa klagen, dass sie oft nicht mehr in der Nähe ihrer Kunden parken können. Eine autofeindliche Politik wird Hidalgo etwa von Bewohnern des Umlandes vorgeworfen, das nicht mehr an die Metro angeschlossen ist.