Philippa Strache nimmt Mandat im österreichischen Parlament an
Die Ehefrau von Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache nimmt ihr Parlament im österreichischen Parlement an – «trotz aller Anfeindungen».
Das Wichtigste in Kürze
- Philippa Strache nimmt ihr Mandat im österreichischen Nationalrat an.
- Sie liess verlauten, dass sie sich von keiner «Diffamierungskampagne» einschüchtern lasse.
- Derzeit wird gegen sie und ihren Mann in der Spesen-Affäre um die FPÖ ermittelt.
Philippa Strache, Frau von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, wird ihr Mandat im österreichischen Nationalrat annehmen. Sie werde «trotz aller Anfeindungen und artikuliertem Misstrauen aus der eigenen Parteienfamilie» dankbar den Auftrag zur politischen Mitwirkung akzeptieren. Das liess sie über ihr Anwaltsbüro am Dienstag mitteilen. Zuerst hatte der Nachrichtensender «oe24.tv» über die Entscheidung berichtet.
Philippa Strache wird nach eigenen Worten bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments am Mittwoch als fraktionslose Abgeordnete ihren Platz einnehmen. Sie lasse sich jedenfalls nicht von der «Diffamierungskampagne» einschüchtern.
Gegen sie und ihren Mann wird von der Staatsanwaltschaft ermittelt. Ihr Mann soll private Rechnungen auf Kosten der Partei abgerechnet haben. Beide bestreiten die Vorwürfe.
Ibiza-Affäre um Ehemann Heinz-Christian Strache
Strache ist unter anderem wegen der Ibiza-Affäre in Ungnade gefallen. Er hatte bei einem heimlich auf Video aufgenommenen Treffen mit einer vermeintlichen russischen Oligarchen-Nichte auf Ibizia Staatsaufträge im Gegenzug für Parteispenden in Aussicht gestellt.
Aber auch wegen der sogenannten Spesen-Affäre war die rechte FPÖ bei der Wahl am 29. September auf 16,2 Prozent abgestürzt. Die FPÖ wollte den Weg ins Parlament für die auf der Wiener Landesliste geführte FPÖ-Kandidatin eigentlich nicht frei machen, wurde aber dann von der Landeswahlbehörde dazu gezwungen.
Die Gräben zwischen der FPÖ unter ihrem neuen Chef Norbert Hofer und dem Ehepaar Strache sind inzwischen tief. So hat die Partei zuletzt den Facebook-Account ihres Ex-Chefs mit dessen 780'000 Followern löschen lassen.