Pionierarbeit zu Long Covid bei neuem Institut
Das Wichtigste in Kürze
- Ein neues Institut will Betroffenen und Kliniken beim Umgang mit Long Covid helfen.
- Werden die Spätfolgen nicht behandelt, kann dies zu Erwerbsunfähigkeit führen.
- Initiatorin und Geschäftsführerin des Instituts ist Lungenfachärztin Jördis Frommhold.
Informationen zusammentragen und beim Umgang mit Long Covid helfen, das sind die Ziele des neuen Privatinstitut «Institut Long Covid». Laut eigenen Angaben ist das Institut in Rostock deutschlandweit einzigartig. Initiatorin und Lungenfachärztin Jördis Frommhold meint am Samstag beim Eröffnungssymposiums gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: «Wir haben es ja mit einem sehr diffusen Krankheitsbild zu tun, mit unterschiedlichsten Symptomen, bis zu 200 verschiedene.»
Die Unterstützung hat die Form von Beratung von Betroffenen und Kliniken bei der Behandlung und Unternehmen mit Blick auf Gesundheitsmanagemet. In Europa leiden laut Schätzungen 17 Millionen Menschen an Long Covid, 3 Millionen kommen aus Deutschland. Die Spätfolgen unbehandelt zu lassen, könne man sich als Gesellschaft nicht leisten, da dies zu Erwerbsunfähigkeit führen könne, so Frommhold.
Sie gilt deutschlandweit als Expertin für die Long-Covid-Erkrankung und ist Präsidentin des neuen Ärzteverbandes Long Covid. Als Chefärztin einer auf Lungenerkrankungen spezialisierten Klinik hat sie mehr als 5500 Long-Covid-Patienten behandelt. Mit Gründung des Instituts springe sie nun ins kalte Wasser, sagte Frommhold.
Expertennetzwerk für Long Covid
Das Institut werde mit Krankenhäusern kooperieren, etwa dem Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg. Laut dessen Kommandeur Thomas Harbaum, braucht es ein Long-Covid-Expertennetzwerk, in dessen Mittelpunkt das Institut stehe. Wirtschaft und Wissenschaft hätten dringenden Bedarf, sagte er. Dies vor allem angesichts der drohenden Schäden, die durch die teils monatelangen Erkrankungen ausgelöst werden können.
Als Geschäftsführerin finanziere Frommhold das Institut zunächst aus privaten Mitteln. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern plane eine Unterstützung. Darüber müsse aber noch der Landtag entscheiden.