Polen: Die meisten geflohenen Ukrainer wollen bleiben
Rund 98 Prozent der nach Polen geflüchteten Ukrainer wollen nicht in andere Länder weiterreisen. Sie hoffen, bald zurück in die Heimat zu können.
Das Wichtigste in Kürze
- Fast alle nach Polen geflohenen Ukrainer möchten dort bleiben.
- Sie wollen möglichst schnell nach Hause können, statt in andere Länder weiterzureisen.
- Zudem dementierte Polen die Berichte, nach denen es an der Grenze zu Diskriminierung kam.
Fast alle der nach Polen geflohenen Ukrainer wollen nach Einschätzung der Regierung in Warschau zunächst in dem Land bleiben.
«Wenn es um die Ukrainer geht, dann wollen 98 Prozent in Polen bleiben, um möglichst schnell wieder in ihr Land zurückzukehren.» Das sagte Vize-Innenminister Maciej Wasik am Mittwoch dem Portal Wpolsce.pl. Für Flüchtlinge aus Drittländern sei Polen dagegen meist nur ein Zwischenstopp. «Ein Teil will nach Deutschland reisen.»
Regierung widerspricht Diskriminierung an Grenze
In einer Erklärung widersprach Polens Regierung erneut Berichten, wonach es an den polnisch-ukrainischen Grenzübergängen zur Diskriminierung nicht-europäischer Flüchtlinge gekommen sei.
«Manipulierte Fotos und Videos werden in sozialen Medien zirkuliert, um das Ansehen von Polen und der Ukraine zu beschmutzen», hiess es darin. Alle Ausländer, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen würden, seien in Polen willkommen.
Am Mittwoch hätten die polnischen Grenzschützer nicht nur 88 232 Staatsbürger der Ukraine abgefertigt, sondern auch 1308 indische, 1253 usbekische, 311 nigerianische, 293 syrische und 267 marokkanische Staatsangehörige. Man sei in ständigem Kontakt mit den Botschaften vieler Länder, um die Sicherheit dieser Menschen zu garantieren.