Polen wirft Russland Sabotageversuche vor und reagiert mit der Schliessung des russischen Generalkonsulats in Posen.
Radoslaw Sikorski
Polens Aussenminister Radoslaw Sikorski. (Archivbild) - sda - Keystone/dpa/Kay Nietfeld

Polen schliesst das russische Generalkonsulat in Posen (Poznan). Die Mitarbeiter des Generalkonsulats in der westpolnischen Stadt seien unerwünscht, sagte Aussenminister Radoslaw Sikorski in Warschau. Als Aussenminister habe er Informationen, wonach Russland hinter Sabotageversuchen in Polen und verbündeten Ländern stecke.

Konkret bezog sich Sikorski auf einen Fall aus Breslau (Wroclaw). Dort ist ein ukrainischer Staatsbürger aus Odessa wegen der Vorbereitung eines Sabotageaktes im Auftrag des russischen Geheimdienstes angeklagt. Die Ermittler werfen ihm die Planung eines Brandanschlags auf ein Farbenwerk in Breslau vor. Doch bevor es zur Ausführung kam, wurde der Verdächtige vom Inlandsgeheimdienst gefasst.

Russische Geheimdienste sollen im Netz nach Brandstiftern suchen

Nach einem Bericht der Zeitung «Gazeta Wyborcza» haben die polnischen Ermittler Erkenntnisse darüber, dass der russische Geheimdienst im Netz nach Menschen sucht, die bereit sind, in EU-Ländern und den USA Brandanschläge zu verüben. Für den Brandanschlag auf die Farbenfabrik in Breslau sollen demnach umgerechnet mehr als 4600 Euro geboten worden sein.

Ein Sprecher des polnischen Aussenministeriums sagte, gegenwärtig gebe es in Polen im Zusammenhang mit russischer Sabotage Verfahren gegen etwa 20 Personen. Sikorski forderte von Russland ein Ende des «hybriden Krieges» und behielt sich weitere Schritte vor. Das EU- und Nato-Mitglied Polen gehört zu den engagiertesten politischen und militärischen Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine. Vom Kreml wird Polen daher als Feind betrachtet.

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