Politiker fordern Todesstrafe für Swift-Tanzkurs-Killer (18)
Nach dem Urteil im Southport-Prozess fordern Politiker in Grossbritannien die Todesstrafe.
Das Wichtigste in Kürze
- Politiker in Grossbritannien fordern nach dem Urteil im Southport-Prozess die Todesstrafe.
- Der Täter muss mindestens 52 Jahre hinter Gitter.
Nach dem Urteil im Southport-Prozess wird in Grossbritannien jetzt auch über die Todesstrafe für den 18-Jährigen Täter diskutiert.
Als Reaktion auf den Angriff forderten zwei Abgeordnete der Reform UK-Partei, Rupert Lowe und Lee Anderson, die Wiedereinführung der Todesstrafe.
Lowe erklärte, es sei «Zeit für eine nationale Debatte» über den Einsatz der Todesstrafe «in aussergewöhnlichen Fällen». Anderson veröffentlichte auf seinem X-Account ein Bild einer Schlinge mit der Überschrift: «Hier keine Entschuldigung. Genau das wird benötigt!»
Diskussion über lebenslange Haftstrafe
Sollte ein Mörder von drei kleinen Mädchen jemals wieder das Gefängnis verlassen dürfen? Nach dem Urteil im Southport-Prozess wird in Grossbritannien über die lebenslange Haftstrafe für den 18-Jährigen diskutiert, der im vergangenen Sommer mit einem Messer bewaffnet einen Taylor-Swift-Tanzkurs gestürmt hatte.
Der Täter muss für mindestens 52 Jahre ins Gefängnis, im Anschluss könnte er unter strengen Auflagen frei kommen.
Die sogenannte «whole life order», bei der es nur bei ausserordentlichen Umständen eine Chance auf eine Entlassung aus der Haft gibt, wurde nicht verhängt, weil der Täter zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt und damit minderjährig war. Ein Politiker der Regierungspartei Labour aus Southport kritisierte das und kündigte an, eine Überprüfung des «unangemessen milden» Urteils zu beantragen.
Verweis auf internationales Recht
Verteidigungsminister John Healey verwies im Interview bei Sky News auf internationales Recht, das verhindern würde, dass zur Tatzeit Minderjährige für immer ins Gefängnis müssten. «Aber in der Praxis kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser Mann jemals aus dem Gefängnis kommt, ich möchte nicht, dass dieser Mann jemals aus dem Gefängnis kommt», sagte Healey.
In Artikel 37 der UN-Kinderrechtskonvention, zu deren Unterzeichnern Grossbritannien gehört, ist festgelegt: «Für Straftaten, die von Personen vor Vollendung des achtzehnten Lebensjahrs begangen worden sind, darf weder die Todesstrafe noch lebenslange Freiheitsstrafe ohne die Möglichkeit vorzeitiger Entlassung verhängt werden.»
Der Southport-Täter war am Donnerstag verurteilt worden. Er hatte sich in allen 16 Anklagepunkten schuldig bekannt, darunter der Mord an den drei Mädchen sowie der versuchte Mord an acht weiteren Kindern und zwei Erwachsenen.