Politikerin motzt über teure U-Boot-Reisen der Reichen
«Migranten sind dazu ‹bestimmt› auf See zu sterben, Milliardäre sind es nicht», tweetet die Kolumnistin Ash Sarkar. Für ihre Kritik wird sie angefeindet.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine britische Aktivistin kritisiert die teuren U-Boot-Fahrten der «Superreichen».
- Laut Ash Sarkar besteht eine groteske Ungleichheit für diejenigen, die kein Geld haben.
- Es sei normal, dass Flüchtlinge auf See sterben, bei Milliardären sei es eine Tragödie.
Die britische Journalistin Ash Sarkar nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie schreibt regelmässig Kolumnen für den «Guardian».
Auf Twitter fordert die politische Aktivistin, dass die Reichen höher besteuert werden sollen. Ihre Aussage stützt sie mit dem tragischen Vorfall des «Titan»-U-Boots.
If the super-rich can spend £250,000 on vanity jaunts 2.4 miles beneath the ocean then they're not being taxed enough.
— Ash Sarkar (@AyoCaesar) June 21, 2023
Wenn die «Superreichen» 250'000 Pfund für Eitelkeiten ausgeben können, die 2,4 Meilen (circa vier Kilometer) unter dem Meer liegen, dann werden sie nicht genug besteuert, schimpft Sarkar.
Insassen des U-Boots sind tot
Die fünf Insassen des Tauchboots waren womöglich am Sonntag bei dessen Implosion ums Leben gekommen. Am Donnerstag fanden die US-Behörden Fragmente der «Titan», knapp 500 Meter vom Wrack der versunkenen Titanic entfernt.
Die Suche nach der Ursache für die Tragödie sowie den restlichen Teilen werden sie laut eigenen Angaben fortsetzen.
«Böse und Herzlos»: Sarkar wird heftig kritisiert
Ian Austin, einem ehemaligen Labour-Abgeordneten, gefällt die kritische Aussage der Briten-Aktivistin gar nicht. Er bezeichnet ihre Tweets als «grotesk» und startet somit eine Gegenreaktion auf der Plattform.
Zahlreiche weitere User bezeichnen ihre Haltung als «abscheulich», «böse» und «herzlos». Ariane Sherine, die auch für «The Guardian» schreibt, widerspricht ihr ebenfalls. Laut Sherine gibt es zwei Gründe, wieso sich alle Nachrichten um das U-Boot drehten: Erstens, weil die Besatzung noch am Leben hätte sein können und zweitens, weil die Zeit am Ablaufen war.
Es fehle an Mitgefühl für diejenigen, die kein Geld haben
Die Antwort der 31-Jährigen lässt nicht lange auf sich warten. Sie habe enormes Mitleid für die schreckliche Erfahrung der Betroffenen. Wofür sie absolut nichts übrig habe, sei jedoch die Arroganz dieses Unterfangens, sowohl seitens OceanGate als auch seitens der Milliardäre, die dafür bezahlt haben.
The Titanic submarine is a modern morality tale of what happens when you have too much money, and the grotesque inequality of sympathy, attention and aid for those without it.
— Ash Sarkar (@AyoCaesar) June 22, 2023
Migrants are “meant” to die at sea; billionaires aren’t.
Grundsätzlich prangert Sarkar an, dass es normal sei, wenn Migrantinnen und Migranten im Meer versterben. Bei Milliardären werde hingegen ein riesiges mediales Drama gemacht. Laut der linken Politikerin bestehe eine absurde Ungleichheit betreffend Mitgefühl, Aufmerksamkeit und Hilfe für diejenigen, die kein Geld haben.