Polizei beendet «Corona-Partys» - Söder mahnt und droht

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Deutschland,

Dauernd hört man: Kontakte vermeiden in Zeiten des Virus. Doch manche scheinen die Warnungen nicht ernst zu nehmen - und treffen sich gezielt zu «Corona-Partys». Behörden und Politiker finden das nicht gut und kündigen Konsequenzen an.

Eine Tafel vom Vorabend kündigt vor einem Restaurant noch eine Party an. In Berlin ist seit Samstag jedoch das Hauptstadt-Nachtlebens für die nächsten fünf Wochen weitgehend beendet. Foto: Hans-Thomas Frisch/dpa
Eine Tafel vom Vorabend kündigt vor einem Restaurant noch eine Party an. In Berlin ist seit Samstag jedoch das Hauptstadt-Nachtlebens für die nächsten fünf Wochen weitgehend beendet. Foto: Hans-Thomas Frisch/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Weil sich Menschen trotz strenger Regeln und zahlreicher Warnungen zu «Corona-Partys» treffen, soll die Polizei in Bayern härter durchgreifen.

«Sorry, aber das geht gar nicht», sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag in München.

Wer in diesen Tagen die Vorgaben bewusst ignoriere, soziale Kontakte einzudämmen, gefährde sich selbst und alle anderen. «Das ist eine wirkliche Gefährdung.» Söder betonte, die Polizei sei angewiesen, darauf umgehend zu reagieren und dagegen vorzugehen.

In Nürnberg und Schwabach beispielsweise hatte die Polizei solche Partys beendet. Rund 100 junge Menschen hatten sich am Montagabend in einem Nürnberger Stadtpark zum Feiern getroffen und dazu eine mit Generatoren betriebene Musik- und Lichtanlage laufen lassen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. In Schwabach trafen sich den Angaben nach 50 Jugendliche in einem Skater-Park und feierten ebenfalls lautstark mit einer Musikanlage. Sie hatten sich offenbar über soziale Medien zu der Feier verabredet. Hier wie dort stellten Beamte die Anlage sicher und erteilten Platzverweise.

Bei der Münchner Polizei war am Dienstag noch keine «Corona-Party» bekannt, wie ein Sprecher sagte. Man werde das aber genau im Blick haben. Die Polizei in Mittelfranken appelliere eindringlich, derartige Zusammenkünfte zu unterlassen. Es liege in der Verantwortung jedes Bürgers, die Infektionsrate so gering wie möglich zu halten und damit lebensbedrohliche Erkrankungen vor allem in Risikogruppen zu vermeiden. Eltern sollten ihre Kinder entsprechend sensibilisieren.

Am Montag hatte das Robert Koch-Institut (RKI) davor gewarnt, nach Hause einzuladen oder zu anderen Festen zu gehen. Das sei im Sinne der Eindämmungsbestrebungen nicht sinnvoll, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade in Berlin. «Ich sage das deshalb, weil es inzwischen offenbar bereits sogenannte Corona-Partys gibt, wenn die Clubs geschlossen wurden.» Er appellierte: «Bitte tun Sie das nicht. Bleiben Sie möglichst zu Hause, und schränken Sie ihr Gesellschaftsleben so weit wie möglich ein.»

Wegen des Coronavirus sind in Bayern bis einschliesslich 19. April öffentliche Veranstaltungen und Versammlungen landesweit untersagt. Um die rasante Ausbreitung des Virus zu bremsen, hatte die Staatsregierung die Massnahme am Montag beschlossen.

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