Polizei kritisiert Klebe-Aktivisten nach Amok-Alarm: «Risiko»
Am Montag kleben sich Klimaaktivisten in Potsdam (D) auf der Strasse fest und legen den Verkehr lahm. Die Polizei muss zeitgleich zu einem Amok-Alarm ausrücken.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag legen Klimaaktivisten in der Potsdamer Innenstadt den Verkehr lahm.
- Zur gleichen Zeit geht bei der Polizei eine Amok-Meldung an einer Berufsschule ein.
- Es handelt sich um einen Fehlalarm – dennoch üben die Behörden scharfe Kritik.
In der Potsdamer Innenstadt kommt es am Montag zum Verkehrschaos. Grund dafür sind mehrere Klimaaktivisten, die sich mitten auf der Fahrbahn auf den Asphalt kleben.
Auf Twitter postet die Gruppe «Letzte Generation», die derzeit deutschlandweit mit Protesten in Erscheinung tritt, ein Video der Aktion. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie zivile Personen versuchen, die Aktivisten von der Strasse zu zerren.
++ Protest heute zum ersten Mal in Potsdam ++
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) February 27, 2023
Heute haben sich zum ersten Mal Menschen in Potsdam versammelt, um mit der Letzten Generation gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zu protestieren. Polizei in zivil schützte sie. pic.twitter.com/yGgC30zZWT
Die Folge der Protestaktion ist ein langer Stau durch die gesamte Stadt. Laut Polizei dauert es mehr als zwei Stunden, um die Aktivisten vom Asphalt zu lösen. Sogar ein Arzt muss aufgeboten werden, weil das Lösungsmittel Aceton eingesetzt werden muss.
Amok-Einsatz gefährdet
Bei den Behörden sorgt die Strassenblockade für scharfe Kritik. Denn: Zeitgleich geht bei der Potsdamer Polizei ein Amok-Alarm an einer Berufsschule ein. Durch das Verkehrschaos wird dieser Einsatz gefährdet.
Beate Kadels, Sprecherin des örtlichen Polizeipräsidiums, sagt gegenüber der «Märkischen Allgemeinen»: «Wir hatten Glück, es war kein echter Amoklauf. Aber im realen Fall macht es eine solche Blockade schwierig, Kräfte heranzuführen. Es besteht das Risiko, dass Rettungskräfte nicht durchkommen.»