Polizeibekannter Raser tötet zwei junge Schweizerinnen in Frankreich
Nach einer Verfolgungsjagd kollidiert ein Mann in Frankreich mit zwei Schweizerinnen – sie sterben am Unfallort. Der Fahrer ist ein polizeibekannter Raser.
Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich sind zwei junge Schweizerinnen bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt.
- Nach einer Verfolgungsjagd kracht ein Mann frontal gegen das Fahrzeug der jungen Frauen.
- Der Todesfahrer ist ein polizeibekannter Raser: Er wurde bereits 2019 und 2022 verurteilt.
Am Montagabend kam es in der Nähe der französischen Stadt Sainte-Hélène zu einem schrecklichen Verkehrsunfall: Im Rahmen einer Verfolgungsjagd mit Einsatzkräften der Gendarmerie kollidiert ein Flüchtiger frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug.
Zwei der drei Insassinnen des Fahrzeugs – zwei 21-jährige Schweizer Touristinnen – sterben am Unfallort. Eine 21-jährige Französin mit Wohnsitz in der Schweiz muss mit schweren Verletzungen per Helikopter in die nahegelegene Universitätsklinik transportiert werden. Die Französin schwebte am Dienstagabend nach wie vor in Lebensgefahr, wie «France Bleu Gironde» berichtet.
Im Nachgang des Verkehrsunfalls spricht der Präfekt des Departements Gironde von «unsagbarem Verhalten» im Strassenverkehr: Immer wieder verursache solches Gebaren den Tod von Unschuldigen und säe unsägliche Verzweiflung.
Was war geschehen?
Beim Todesfahrer handelt es sich gemäss übereinstimmenden Angaben von französischen Medien um einen 26-jährigen Pariser. Auch er muss im nahegelegenen Spital behandelt werden, schwebt allerdings nicht in Lebensgefahr.
Unmittelbar nach der Kollision hatte der Unfallverursacher sein Fahrzeug verlassen und den Ordnungskräften erklärt, er stehe unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Blutproben des Mannes werden derzeit in einem Labor untersucht – bis dato sei lediglich der Blutalkoholspiegel bestätigt.
Der Fahrer hatte bereits zwei Stunden zuvor einen Sachschaden in Lacanau verschuldet: Als die Polizei am Unfallort eintrifft, finden sie nur die Lebenspartnerin des Fahrers vor. Eine knappe Viertelstunde später kehrt er in seinem Fahrzeug an den Unfallort zurück, erblickt die Polizisten und fährt davon.
Todesfahrer ist ein polizeibekannter Krimineller
Obwohl Polizeikräfte den Fahrer überholen können und versuchen, sein Fahrzeug mit einem Nagelband aufzuhalten, setzt der Fahrer seine Flucht fort: Im Zuge der Verfolgungsjagd verstösst der 26-Jährige mehrmals gegen die Strassenverkehrsordnung und überholt zahlreiche Verkehrsteilnehmer «im Slalom», wie «Sudouest» berichtet.
Nach einer Verfolgungsjagd über eine Strecke von rund 15 Kilometern Länge kommt es am Ausgang einer Kurve zum Drama: Der Flüchtige befindet sich auf der Gegenfahrbahn, als ihm das Auto der drei jungen Frauen entgegenkommt. Der Zusammenstoss ist unvermeidlich.
Der Todesfahrer ist ein polizeibekannter Raser – er wurde bereits mehrmals verurteilt, auch wegen Verkehrsdelikten: 2019 und 2022 wurde der Mann wegen Fahrens ohne Führerschein, fehlender Versicherung, Drogenmissbrauchs und Gewalt mit Waffengebrauch oder -Androhung verurteilt.