Polnischer Spediteur hetzt Schlägertrupp auf seine LKW-Fahrer
Seit mehreren Tagen streiken rund 50 LKW-Fahrer einer polnischen Firma auf einer Raststätte. Der Besitzer hatte genug. Er engagierte einen «Sicherheitsdienst».
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gruppe von Fernfahrern streikte für fairere Arbeitsbedingungen.
- Deren Spediteur engagierte Security-Mitarbeiter und schickte diese zum Streik-Ort.
- Die Polizei nahm 16 Leute wegen Bedrohung und versuchter Körperverletzung fest.
Seit einigen Tagen halten sich rund 50 Fernfahrer einer polnischen Firma auf einer Autobahnraststätte in Gräfenhausen (DE) auf. Sie sind im Streik, unterstützt werden sie dabei auch von Gewerkschaftern und Vereinen. Ihnen soll teilweise schon seit Monaten kein Lohn mehr gezahlt worden sein. Nun fordern sie eine faire Bezahlung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen.
Am heutigen Freitag ist es nun zu 16 Festnahmen durch die Polizei gekommen. Der Besitzer der Lastwagen habe zusammen mit mehreren «Security-Mitarbeitern» versucht, in die Laster der streikenden Fahrer zu kommen. Das sagte eine Sprecherin der Polizei.
Der polnische Arbeitgeber hat Schlägertrupps angeheuert, um die Proteste der Lkw-Fahrer in #Gräfenhausen zu beenden. Es handelt sich mutmaßlich um #Rechtsextremisten. Polizei, Gewerkschaften und Presse sind vor Ort. #Solidarität @dgb_news @_verdi pic.twitter.com/3n9sFNP029
— Faire Mobilität (@FaireMobilitaet) April 7, 2023
Bei den Festgenommenen handele es sich um den Besitzer und seine Mitarbeiter. Ihnen werde nun schwerer Landfriedensbruch, Nötigung, Bedrohung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Störung einer Versammlung vorgeworfen. Der Streik an der Raststätte gelte als Versammlung.
Nach Angaben der Polizeisprecherin wurde eine Vielzahl von Beamten zusammengezogen. Diese hätten Auseinandersetzungen verhindern können. Die Raststätte musste gesperrt werden. Verletzt wurde laut Polizei-Angaben niemand.