Pompeo ruft zur Nichteinmischung in Berg-Karabach auf
US-Aussenminister Pompeo hat zur Nichteinmischung in den Konflikt in Berg-Karabach aufgerufen. Es herrscht Besorgnis über Berichte von Kämpfern in der Region.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kämpfe in Berg-Karabach halten an.
- Nun hat die USA zur Nichteinmischung aufgerufen.
- Der Verlust weiterer Menschenleben stehe auf dem Spiel, so US-Aussenminister Pompeo.
Nach Berichten über die Beteiligung pro-türkischer syrischer Kämpfer an den militärischen Auseinandersetzungen in der Kaukasusregion Berg-Karabach hat US-Aussenminister Mike Pompeo zur Nichteinmischung in den Konflikt aufgerufen.
Er hoffe, dass sich die Berichte als falsch erwiesen, sagte Pompeo am Freitag auf dem Rückflug aus Kroatien nach einer Europareise. In der Vergangenheit seien bereits syrische Kämpfer nach Libyen gebracht worden und hätten dort «mehr Instabilität, mehr Turbulenzen, mehr Konflikt, mehr Kämpfe, weniger Frieden» gebracht.
Pompeo: Verlust weiterer Leben droht
Eine ausländische Einmischung in den Konflikt um Berg-Karabach drohe die Chancen auf einen Frieden noch zu verringern, es drohten weitere Verluste von Menschenleben, sagte der US-Aussenminister.
Zuvor hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron der Türkei unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse vorgeworfen, dschihadistische Kämpfer aus Syrien nach Berg-Karabach zu schicken. Aserbaidschan und die Türkei bestritten dies.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei Gefechten in der umstrittenen Kaukasusregion mindestens 28 pro-türkische Kämpfer aus Syrien getötet. Sie gehörten zu insgesamt rund 850 Kämpfern, die Ankara zur Unterstützung der aserbaidschanischen Truppen in die Region entsandt habe, erklärte die Beobachtungsstelle.
Armenische und aserbaidschanische Gruppen liefern sich seit Sonntag heftige Kämpfe um die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region Berg-Karabach, die sich 1991 für unabhängig von Aserbaidschan erklärt hatte. Dabei wurden nach offiziellen Angaben bislang fast 200 Menschen getötet, darunter mehr als 30 Zivilisten.