Rudolf Fussi, PR-Berater und Unternehmer, will die sozialdemokratische SPÖ in Österreich neu aufstellen.
Rudolf Fussi
Rudolf Fussi am Mittwoch, 9. Oktober 2024, im Rahmen einer Pressekonferenz zu «Persönliche Erklärung zu Kandidatur SPÖ-Vorsitz» in Wien. - APA/HANS KLAUS TECHT/KEYSTONE

In Österreich will sich der PR-Berater Rudolf Fussi an die Spitze der sozialdemokratischen SPÖ kämpfen und einen Neustart der Partei einleiten. Er wolle den bisherigen SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler mittels einer Direktwahl der Parteimitglieder ablösen, kündigte der 46-jährige Unternehmer an. Bis Ende des Jahres brauche er dafür in einem ersten Schritt die Unterschriften von zehn Prozent der aktuell knapp 140'000 SPÖ-Mitglieder.

Anlass des Vorstosses sei «der erbärmliche Zustand» der Partei, deren Funktionäre sich oft eher um das eigene Fortkommen, aber nicht mehr um das Wohl der Republik kümmerten, sagte Fussi. Die jüngste Schlappe bei der Parlamentswahl, nach dem die SPÖ erstmals nur drittstärkste Kraft im Land ist, sei höchst alarmierend und bezeichnend zugleich. Er werde im politischen Betrieb für ein wertschätzendes Miteinander über Parteigrenzen werben, so Fussi.

Forderung nach Senkung von Lohnkosten

Er gilt als Vertrauter von Ex-Kanzler und Ex-SPÖ-Chef Christian Kern. Zu den wichtigsten Aufgaben zähle die Senkung der Lohnkosten für Unternehmen. Die von Babler im Wahlkampf geforderte 32-Stunden-Woche sei ein «Arbeitsvernichtungsprogramm», sagte Fussi.

Er habe bisher keinerlei Unterstützung aus den Reihen der Funktionäre und Gremien der SPÖ, räumte Fussi ein. Er hoffe auf die Unterstützung der einfachen SPÖ-Mitglieder. Er werde auch versuchen, die SPÖ-Landeschef von seinem Konzept zu überzeugen. Die SPÖ-Bundespartei sprach angesichts der Initiative von einem «PR-Coup».

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