In Tschechien hat ein Student mindestens 13 Menschen erschossen: Laut eigenen Angaben liess er sich von der Bluttat einer 14-jährigen Russin inspirieren.
Prag Schütze Amoklauf Amoktat
Alina A. (†14) hatte Anfang Dezember mit einer Schrotflinte auf ihre Mitschüler geschossen. - Wikimedia Commons

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor dem Beginn des Massakers postete der Schütze von Prag in den sozialen Medien.
  • Der 24-Jährige schöpfte offenbar Inspiration aus der Bluttat einer 14-jährigen Russin.
  • Alina A. hatte am 7. Dezember mit einer Schrotflinte auf ihre Mitschüler geschossen.
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Eine Bluttat mit 14 Todesopfern und 25 teilweise schwer Verletzten erschüttert Tschechien: Am Donnerstag hatte ein junger Mann in der Karls-Universität in Prag das Feuer eröffnet. Nun stellt sich heraus: Offenbar schöpfte der 24-jährige Täter David K. Inspiration aus dem Amoklauf einer 14-jährigen Russin, wie mehrere Medien berichten.

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David K. hat am Donnerstag in Prag mindestens 13 Menschen getötet. - Polizeifoto

In einem seiner Posts bedankte er sich bei der russischen Todesschützin. Diese hatte im Dezember in einer Schule mit einer Schrotflinte einen Menschen getötet und fünf weitere verletzt. Danach hatte sich die Schülerin selbst gerichtet. «Sie hat mir sehr geholfen», schrieb K.

«Der letzte Tropfen»

Er fügte hinzu: «Sie war der letzte Tropfen. Es war, als wäre sie gerade rechtzeitig vom Himmel gekommen, um mir zu helfen.» Er habe sich von Alina A. inspirieren lassen, gestand der Prager Amokschütze.

Seine mörderischen Gedanken beschrieb er als lang gehegten Traum. Er sah in Alinas Handlung den letzten Anstoss für seine eigene Tat. Daneben erwähnte er auch einen weiteren Amoktäter: Von Ilnaz G. habe er gelernt, dass ein Amoklauf «profitabler» sei, als Serienmorde.

Tödlichstes Massaker seit tschechischer Staatsgründung

Ilnaz G. hatte im Mai 2021 – ebenfalls in Russland – neun Menschen getötet und 23 weitere verletzt. Genau wie der Prager Amokschütze hatte auch G. seine Tat im Internet angekündigt.

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Studierende verstecken sich auf dem Dach vor dem Todesschützen an der Karls-Universität in Prag. - X / @nyxpoet

Das gestrige Massaker ist das tödlichste seit der tschechischen Unabhängigkeit vor 30 Jahren. Schusswaffenangriffe sind selten in Tschechien – einem Land mit einigen der liberalsten Waffengesetze in der EU.

Drei weitere Morde

Kurz nach dem Ausbruch der Schiesserei wurde die Identität des Schützen von tschechischen Medien öffentlich gemacht und sein Bild verbreitet. Obwohl seine genauen Motive nicht bekannt sind, glauben die Behörden, dass er möglicherweise auch an anderen gewalttätigen Tötungen beteiligt war.

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David K. während der Bluttat an der Karls-Universität in der tschechischen Hauptstadt Prag. - Polizeifoto

So soll er rund eine Woche vor dem Amoklauf einen Vater und sein neugeborenes Baby umgebracht haben. Auch seinen eigenen Vater hat er getötet.

Später stellte sich heraus, dass er die Tat auf Telegram angekündigt hatte. Dort schrieb er: «Ich will Amok laufen und mir möglicherweise das Leben nehmen.»

Premierminister Petr Fiala zufolge war der Schützen den Erkenntnissen nach ein Einzeltäter. Es gebe keine Anzeichen, dass es sich um den Akt von internationalem Terrorismus oder von einer Organisation handle. Fiala rief eine Staatstrauer aus.

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