15 Staaten unterstützen finanziell die tschechische Initiative zur Beschaffung von Artilleriemunition. 50'000 Artilleriegranaten gingen bereits in die Ukraine.
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Der ukrainische Premierminister Denys Shmyhal nimmt an einer Pressekonferenz mit dem tschechischen Premierminister Petr Fiala nach einem zwischenstaatlichen Treffen der tschechischen und ukrainischen Regierungen in Prag am 16. Juli 2024 teil. - keystone

Die Ukraine hat im Zuge einer tschechischen Initiative zur Munitionslieferung bereits 50'000 Artilleriegranaten für ihren Kampf gegen die russische Invasion erhalten. «Ein Teil dieser Munition wird gerade jetzt auf dem Schlachtfeld verwendet», sagte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal in Prag.

Insgesamt 15 Staaten unterstützen finanziell die Initiative, Artilleriemunition in Staaten ausserhalb der EU zu beschaffen. Deutschland will nach früheren Angaben der Bundesregierung einen dreistelligen Millionenbetrag beisteuern.

Tagung der tschechischen und der ukrainischen Regierung

Schmyhal und mehrere seiner Minister nahmen auf Einladung von Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala an den zweiten tschechisch-ukrainischen Regierungskonsultationen teil. Dabei ging es in erster Linie um eine verstärkte Rüstungskooperation.

In Zusammenarbeit mit der tschechischen Firma Sellier & Bellot werde in der Ukraine eine neue Fabrik für Kleinkalibermunition entstehen, kündigten die beiden Regierungschefs an. Mit anderen Partnern gebe es Pläne für den Aufbau einer Gewehrproduktion. Die Ukraine habe das Potenzial, zum Arsenal der freien Staaten zu werden, sagte Schmyhal.

Verstärkte Zusammenarbeit

Die teilnehmenden Minister unterzeichneten auch mehrere Memoranden über eine verstärkte Zusammenarbeit etwa in den Bereichen Energiewirtschaft, Gesundheitswesen, Weltraumforschung und Kriminalitätsbekämpfung. Fiala kündigte zudem an, dass er am Donnerstag am Rande des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft in London mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ein Sicherheitsabkommen schliessen werde.

Die jüngsten russischen Angriffe, unter anderem auf ein Krankenhaus in Kiew, hätten noch einmal die Brutalität der russischen Aggression und die «Monstrosität des Putin-Regimes» vor Augen geführt. Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab.

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