Pro-russische Demos: Innenpolitiker wollen striktes Vorgehen

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Deutschland,

Nach heftiger Empörung über einen pro-russischen Autokorso mit 400 Fahrzeugen in Berlin sind erneut pro-russische Demonstrationen in mehreren Städten geplant.

Russische Flaggen wehen an einem Auto vor dem Berliner Olympiastadion. Mit Blick auf pro-russische Demonstrationen fordern Innenpolitiker ein striktes Durchgreifen der Polizei bei Verstössen gegen Auflagen oder Gesetze.
Russische Flaggen wehen an einem Auto vor dem Berliner Olympiastadion. Mit Blick auf pro-russische Demonstrationen fordern Innenpolitiker ein striktes Durchgreifen der Polizei bei Verstössen gegen Auflagen oder Gesetze. - Carsten Koall/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Blick auf geplante pro-russische Demonstrationen am Wochenende haben Innenpolitiker ein striktes Durchgreifen der Polizei bei Verstössen gegen Auflagen oder Gesetze gefordert.

«Wenn zu Hass aufgerufen wird und Straftaten begangen werden, muss die Versammlung aufgelöst werden», sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Hartmann, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Die Demonstrations- und Meinungsfreiheit sei ein hohes grundrechtlich geschütztes Gut, Menschen sollten und dürften Protest kundtun. «Was jedoch nicht geht, ist, dass die russische Invasion in die Ukraine, wo solch furchtbare Kriegsverbrechen wie in Butscha geschehen, auf unseren Strassen gefeiert und verherrlicht wird», sagte Hartmann. Die Versammlungsbehörden müssten jede Anmeldung genau überprüfen und die Demonstrationen mit Auflagen versehen.

Z-Symbol im Fokus

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Irene Mihalic, sagte dem RND: «Es ist schier unerträglich, wenn angesichts des russischen Angriffskrieges und vor dem Hintergrund des Massenhaften Mordens in Orten wie Butscha die Aggressoren öffentlich gefeiert werden.» Die Polizei solle daher sehr genau darauf achten, wann eine strafrechtliche Grenze überschritten werde, zum Beispiel wenn Kriegsverbrechen öffentlich gebilligt würden. Dies könne etwa durch das Z-Symbol in einem bestimmten Kontext geschehen.

Seit Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine Ende Februar ist auf Panzern und Uniformen der Russen häufig ein weisses «Z» zu sehen. Es steht für «Za Pobedu» - «Für den Sieg». Es wird auch ausserhalb des Kriegsgebietes auf Gebäuden, an Autos und auf Kleidung sowie in sozialen Medien zur Unterstützung des Angriffskrieges gezeigt. Die Durchsetzung des Verbots des Z-Symbols bezeichnete Mihalic aber als schwierig, weil schwer nachweisbar sei, dass nicht der Buchstabe, sondern das Symbol gemeint sei.

Am vergangenen Sonntag hatte ein Autokorso durch Berlin Empörung ausgelöst. An zahlreichen Autos waren Fahnen in den russischen Farben Weiss-Blau-Rot zu sehen. Auch das Z-Symbol wurde nach Angaben von Berlins Innenstaatssekretär Torsten Akmann (SPD) gezeigt. An diesem Wochenende sind erneut in mehreren Städten pro-russische Demonstrationen geplant - etwa in Hannover, Frankfurt und Stuttgart. Teils ist das Tragen bestimmter Symbole im Voraus untersagt worden.

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