Professor behauptet: Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin noch am Leben

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Russland,

Laut einem russischen Politologen ist Jewgeni Prigoschin gar nicht gestorben. Stattdessen sei ein Double beim Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.

Wagner-Chef Prigoschin
Hier auf dem Porochowskoje-Friedhof in St. Petersburg soll der verstorbene Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin beerdigt worden sein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein russischer Politologe ist überzeugt, dass Jewgeni Prigoschin noch am Leben ist.
  • Die Bestattung des Wagner-Chefs fand laut russischen Medien am Dienstag statt.
  • Gleichzeitig will der Kreml den Flugzeugabsturz nicht international untersuchen lassen.

Jewgeni Prigoschin soll vor einer Woche in Russland bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein. Laut russischen Behörden sei der Wagner-Chef als eine der zehn Leichen identifiziert worden.

Doch nun behauptet der russische Politologe Waleri Solowei, dass der Söldner-Chef noch am Leben sei. Pikant: Laut dem ehemaligen Professor des Moskauer Instituts für Internationale Beziehungen habe der Kreml bezüglich der Identifikation Prigoschins gelogen.

«Prigoschin selbst war gar nicht an Bord. Ein Double befand sich stattdessen im Flugzeug», wird der Politologe von der «Daily Mail» zitiert. Dem Söldner-Chef gehe es gut, er befinde sich auf freiem Fuss.

«Wladimir Putin weiss das ganz genau. Wenn Sie den offiziellen Aussagen der russischen Behörden glauben, dann weiss ich auch nicht», so Solowei. Dass der Wagner-Chef immer wieder Doubles einsetzte, ist kein Geheimnis.

Prigoschin «will sich rächen»

Laut US-Geheimdiensten habe die Explosion eines Sprengsatzes an Bord des Flugzeugs zu dessen Absturz geführt. Auch das sieht Solowei anders: «Das Flugzeug, in dem sich Prigoschin hätte befinden sollen, wurde von einem russischen Luftabwehrsystem abgeschossen.»

Dabei habe es sich um eine Geheim-Operation des nationalen Sicherheitsrates gehandelt. Diese sei von Putin persönlich abgesegnet worden.

Solowei will nächsten Monat verraten, in welchem Land sich Prigoschin derzeit befinde. Es handle sich jedenfalls um kein afrikanisches Land. Erst kurz vor dem Flugzeugabsturz war nämlich ein Video aufgetaucht, das den Wagner-Chef irgendwo in Afrika zeigen soll.

prigoschin
Dieses soll eines der letzten Bilder von Jewgeni Prigoschin sein. Er posiert mit Anhängern in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. - X

«Er will sich an den Menschen rächen, die ihn und die ihm nahestehenden Menschen vernichten wollten», sagt der Politologe zudem. Unter den Opfern des Flugzeugabsturzes befindet sich etwa Wagner-Kommandeur Dmitrij Utkin.

Leise und im kleinen Kreis bestattet

Gleichzeitig berichtet das unabhängige russische Medium «Agentstwo», dass Prigoschin am Dienstag in St. Petersburg bestattet worden sei. Nach Angaben eines Friedhofangestellten hätten 20 bis 30 Angehörige und Freunde an der Bestattung teilgenommen. Im Nachhinein veröffentlichte Bilder zeigen eine kleine Menschentraube auf dem Friedhof.

Mit der Geheimhaltung der Beerdigung ist dem Kreml ein kleiner Coup gelungen: Denn die Regierung wollte auf alle Fälle verhindern, dass Prigoschins Unterstützer die Bestattung für Proteste nutzen. Gemäss offiziellen Angaben habe Prigoschins Familie den Rahmen der Beisetzung bestimmt.

Glauben Sie, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin noch am Leben ist?

Der Kreml habe laut der Politanalystin Tatjana Stanowaja nichts dem Zufall überlassen. Sie spricht von der «letzten Etappe einer Spezialoperation seiner Beseitigung».

Was wirklich zum Absturz des Flugzeugs geführt hat, wird die Öffentlichkeit wohl nie erfahren. Denn der Kreml will «vorerst» keine Untersuchung des Absturzes nach internationalen Regeln einleiten. Das erklärte die brasilianische Luftfahrtbehörde Cenipa der Nachrichtenagentur «Reuters».

Kommentare

User #1150 (nicht angemeldet)

Jewgeni Prigoschin Ist zu Intelligent und sich so einfach übertölpeln zu lassen. Er hat sicher Vorsichtsmassnahmen getroffen und fliegt nicht einfach offiziell umher.

User #2303 (nicht angemeldet)

das waren nicht professoren sondern kompressoren...

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