Prognosen: Linke gewinnt in Thüringen (D) – AfD verdoppelt Ergebnis
Die AfD konnte ihr Ergebnis bei den Landtagswahlen in Thüringen von vor fünf Jahren mehr als verdoppeln. Die Linken sind erstmals die stärkste Kraft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die AfD erreicht bei den Landtagswahlen in Thüringen 24 Prozent.
- Die Linke ist erstmals stärkste Kraft in einem Bundesland geworden.
Die Linke ist bei der Landtagswahl in Thüringen erstmals stärkste Kraft in einem Bundesland geworden. Nach den Prognosen von ARD und ZDF vom Sonntagabend zeichnete sich aber eine schwierige Regierungsbildung ab.
Die CDU, die bis 2014 den Regierungschef in Erfurt stellte und bislang in dem Land immer vorne lag, stürzte auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis – und landete sogar noch hinter der AfD auf Platz drei.
Auf die Linke entfallen den Prognosen zufolge damit im neuen Landtag 27 bis 28 Sitze. Die AfD kann mit 22 Sitzen rechnen, die CDU mit 21 Sitzen. Die SPD kommt den Prognosen zufolge auf sieben bis acht Sitze, während Grüne und FDP jeweils fünf Mandate erhalten, sollte ihnen der Einzug in den Landtag gelingen.
SPD auf historischem Tiefstand
Nach den 18-Uhr-Prognosen von ARD und ZDF kommt die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow auf 29,5 bis 30 Prozent (2014: 28,2). Die CDU liegt zwischen 22 und 22,5 Prozent (2014: 33,5 Prozent).
Die AfD schiesst von 10,6 auf 23 bis 24 Prozent nach oben. Die SPD rutscht ebenfalls auf einen historischen Tiefstand ab: auf 8 bis 8,5 Prozent (12,4). Die Grünen liegen bei 5,5 Prozent (5,7). Die FDP muss mit 5 bis 5,5 um den Wiedereinzug in den Landtag bangen.
Sehr hohe Wahlbeteiligung
Für die Linkspartei unter dem populären Ministerpräsidenten Bodo Ramelow lassen die Prognosen ihr bislang bestes Ergebnis bei einer Landtagswahl erwarten. Die CDU und die SPD dürften ihre bislang schlechtesten Ergebnisse bei einer Landtagswahl in Thüringen einfahren.
Die Wahlbeteiligung lag mit gut 65 Prozent deutlich höher als bei der Landtagswahl vor fünf Jahren (2014: 52,7). Zur Wahl aufgerufen waren rund 1,7 Millionen Bürger.