Prosus plant Übernahme von Just Eat Takeaway für 4,1 Milliarden Euro
Der Delivery-Hero-Grossaktionär Prosus will die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway übernehmen. Der Deal könnte die Branche nachhaltig verändern.
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Der niederländische Tech-Investor Prosus plant, die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway zu übernehmen. Das Unternehmen bietet 20,30 Euro (19,07 CHF) pro Aktie.
Das entspricht einer Prämie von 49 Prozent auf den durchschnittlichen Aktienkurs der letzten drei Monate. Insgesamt beläuft sich der Deal auf 4,1 Milliarden Euro (ca. 3,85 Milliarden CHF).
Das Management und der Aufsichtsrat von Just Eat Takeaway unterstützen die Übernahme, wie «Logistik Heute» berichtet.
Aktien reagieren positiv
Die Aktien von Just Eat Takeaway reagierten positiv und stiegen vorbörslich um bis zu 55 Prozent auf 19,25 Euro. Auch die Aktie von Delivery Hero legte vorbörslich um bis zu sechs Prozent zu.
Prosus hält bereits 28 Prozent an Delivery Hero. Mit diesem Schritt stärkt es seine Position im globalen Markt der Essenslieferdienste, so «Handelszeitung».
Konsolidierung in der Branche
Seit einiger Zeit wird in der Branche über eine Konsolidierung spekuliert. Besonders Delivery Hero und Just Eat Takeaway standen dabei im Fokus, da sie sich in mehreren Ländern Konkurrenz machen.
Mit der Übernahme würde Prosus zum viertgrössten Anbieter von Essenslieferungen weltweit aufsteigen. Nur Meituan aus China sowie Doordash und UberEats aus den USA wären grösser, wie «Dow Jones Newswires» berichtet.
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Die Branche steht unter Druck: Nach dem Boom während der Pandemie kämpfen viele Anbieter mit sinkender Nachfrage und steigenden Kosten. Investoren verlangen zunehmend Rendite, berichtet «Handelszeitung».
Prosus: Strategische Bedeutung des Deals
Prosus nutzt für diese Übernahme Mittel aus dem Verkauf eines Teils seiner Tencent-Beteiligung. Damit stärkt das Unternehmen seine Essensliefersparte gezielt, berichtet «Marketscreener».
Neben Just Eat Takeaway gehören auch Delivery Hero und der brasilianische Lieferdienst iFood zum Portfolio von Prosus, wie «Marketscreener» erklärt.
Dennoch schreibt das Unternehmen weiterhin Verluste: Im Jahr 2024 betrug der Fehlbetrag 1,6 Milliarden Euro – ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, wie «Handelszeitung» berichtet.