Protest gegen mutmassliche Twitter-Sperre in der Türkei
In der Türkei soll Twitter gesperrt worden sein. Dagegen haben einige Politiker und Prominente protestiert.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Türkei gibt es Proteste gegen die mutmassliche Twitter-Sperre.
- Viele Verschütteten würden sich in den sozialen Medien bemerkbar machen.
- Die Sperre führe dazu, dass Hilferufe weniger gehört werden.
Türkische Politiker und Prominente haben nach der Erdbeben-Katastrophe gegen die mutmassliche Twitter-Sperre protestiert. Kemal Kilicdaroglu, Chef der grössten Oppositionspartei CHP, äusserte am Mittwoch scharfe Kritik: «Diese wahnsinnige Palastregierung hat die Kommunikation der sozialen Medien unterbrochen», schrieb der Oppositionsführer auf Twitter.
«Das Ergebnis ist, dass Hilferufe weniger gehört werden. Wir wissen, was sie alles zu verbergen versuchen. Wir warten auf eure Erklärung.» Auch der türkische Schauspieler und Comedian Cem Yilmaz forderte im Netz Aufklärung.
Menschen setzen in sozialen Medien Hilferufe ab
«Gibt es eine Erklärung dafür, dass Twitter beschränkt wurde, wo es doch nützlich sein kann, Leben zu retten?» Immer wieder hatten in den vergangenen Tagen verschüttete Menschen über die sozialen Medien Hilferufe abgesetzt.
Die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, berichtete am Mittwoch über die Beschränkung von Twitter durch mehrere Internetanbieter in der Türkei. Von offizieller Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Den Kurznachrichtendienst erreichten Nutzer in der Türkei nur noch durch Tunneldienste (VPN). In den sozialen Medien forderten Nutzer unter einem Hashtag die Freigabe von Twitter.